Die Stadterhebung von Hermagor am 11. Oktober 1930 fiel genau in die Zeit der Weltwirtschaftskrise. Arbeitslosigkeit grassierte, Gewerbebetriebe und Bauern standen vor Schuldenbergen, die Bevölkerung verarmte, viele Familien hungerten. Die regionale Politik war machtlos, sie konnte nur kleine Zeichen der Hoffnung setzen. Ein solches Zeichen setzte der Landtag durch einen Erlass im Mai 1930, indem er Märkten, die sich im Kärntner Abwehrkampf von 1918 bis 1920 verdient gemacht hatten, die Möglichkeit der Stadterhebung eröffnete. Feldkirchen, Ferlach, Spittal/Drau, St. Ruprecht (Klagenfurt) und auch Hermagor setzten sich auf die Bewerberliste. In Sachen Abwehrkampf hatten die Gailtaler gute Karten, zumal die Initialzündung zum bewaffneten Widerstand gegen die jugoslawischen Besatzer mit der Befreiung Arnoldsteins am 5. Jänner 1919 vom Gailtal aus ihren Ausgang nahm.