Am kommenden Sonntag, dem 4. September, überträgt der ORF von 10 bis 11 Uhr im Programm von Ö2 österreichweit die Messe aus der Stiftskirche Ossiach. Dechant Erich Aichholzer, Stiftspfarrer in Ossiach und Provisor in Glanhofen und St. Nikolai bei Feldkirchen, wird die heilige Messe zelebrieren. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst vom MGV Ossiach, dem Gemischten Chor Ossiach, den SolistInnen Heidrun Ferianz (Sopran), Petra Pirolt (Alt) und Franz Duss (Bass), Michael Wandaller an der Orgel, Franz Unterpirker am Kontrabass, Ines Kofler (1. Horn) und Anton Mikelj (2. Horn). Zur Aufführung kommen Auszüge aus dem Deutschen Hochamt von Michael Haydn "Hier liegt vor deiner Majestät" mit einer Ergänzung des Haydn-Schülers P. Martin Bischofsreiter OSB.

"Etwas besonderes"

Für Dechant Aichholzer ist die Feier eines Radiogottesdienstes "etwas Besonderes, da die Hörerinnen und Hörer österreichweit und darüber hinaus mit den in der Kirche feiernden Menschen eine große Glaubens- und Feiergemeinschaft bilden". Es gehe allerdings nicht darum, so der Ossiacher Stiftspfarrer, "ein Radio-Event zu übertragen, sondern einen authentischen Gottesdienst zu senden, wie wir ihn auch an anderen Sonn- und Feiertagen in unserer schönen Stiftskirche feiern". Im Mittelpunkt seiner Predigt werde die Frage stehen, wie das Evangelium als Frohe Botschaft über die Liturgie hinaus in den Alltag der Menschen hineinwirken kann, so Dechant Aichholzer, der sich darauf freut, "gemeinsam mit den Chören, Musikern und Gottesdienstteilnehmern eine festliche und freudige Atmosphäre zu schaffen, die man auch via Radio hören und spüren kann".

Die Stiftskirche in Ossiach, vor allem auch als einer der Austragungsorte für den "Carinthischen Sommer" über Kärnten hinaus bekannt, wurde Anfang des 11. Jahrhunderts zusammen mit dem ältesten Benediktinerkloster Kärntens über einem Vorgängerbau des 9. Jahrhunderts errichtet. Der Name Ossiach ist slawischen Ursprungs und bedeutet Schattseite.

Erich Aichholzer, Dechant
Erich Aichholzer, Dechant © (c) Ferdinand Neumueller

Geschichte

Das Kloster, dem Patriarch von Aquileia unterstellt, erlebte im Zuge seiner wechselhaften Geschichte im 15. und 16. Jahrhundert Verarmung und Niedergang, dem bis zur Klosteraufhebung 1783 ein Aufschwung folgte. Das Äußere der Kirche ist gekennzeichnet durch eine schlicht gestaltete Westfassade, einen mehrfach erhöhten Vierungsturm, ein Querhaus sowie einen dreiapsidalen Ostabschluss. Das Kircheninnere der dreischiffigen romanischen Pfeilerbasilika wurde großteils unter Abt Hermann Ludinger (1737-1744) in die heutige Gestalt mit der Einwölbung von Mittelschiff, Querhaus, Seitenschiffen sowie Chor gebracht und mit farbenfroher Stuckarbeit der Wessobrunner Stuckateure versehen.