Dass künftig der Geschmack der Kärntner Almen auch am Gaumen spürbar wird, ist der bäuerlichen Vereinigung der Nockbauern zu verdanken. Ihr Fleischer Ingo Gratzl erfand ein typisch regionales Produkt.

Almheuschinken erstmals zu kaufen. Ein im Sud von Almblumenheu aromatisierter Schinken wird rechtzeitig vor Ostern in den Nockfleisch-Verkaufstellen in Patergassen und beim Taferner in Himmelberg zu haben sein. Vor dem Selchen lagert der Schweine-schinken drei Wochen lang im Almblumen-heubad. Gratzl kam es darauf an, etwas zu schaffen, das es nur in der Region gibt. "Wir haben lange überlegt was es sein könnte. Der Almheuschinken ist das Resultat, den es heuer erstmals zu kaufen gibt. Vom ersten Geschmackstest waren wir selber positiv überrascht", sagt der 40-Jährige.

Gaumentest. Dass das Produkt den Gaumentest bestand, scheint kein Wunder zu sein, denn hier griff man tief in die Trickkiste der Natur. Eine Vielfalt von bis zu hundert Blumen oder Kräutern verleiht dem Schinken die besondere Würze. Das Heu wurde zwischen 1800 und 2000 Metern Seehöhe auf den bis zu 45 Prozent steilen Hängen im Nockgebiet gemäht. Danach wurde es von der Naturschutzabteilung der Landesregierung geprüft und von der ARGE Kärntner Almheu zertifiziert. Dazu meint Bergbauer Franz Gruber aus Winkl ob Ebene Reichenau, dem die Wiesen gehören und der das Heu auch an Ärzte für Therapien liefert: "Die Vielfalt der Kräuter ist einmalig, die es nur an wenigen Stellen in Kärnten gibt. Dass das Heu nun einen Schinken anreichert, ist eine geschmackvolle Idee."