Warum jammern wir eigentlich? Österreich ist eines der sichersten und reichsten Länder der Welt. Unsere Bevölkerung ist so dick, dass man den Wasserpegel in den Wellness-Resorts senken muss, um Überflutungen des Umlandes zu vermeiden. In Europa erleben wir die längste Friedensperiode der Geschichte. Und jetzt fallen auch noch bald die Roaming-Gebühren. Das betrifft allerdings nur jene, die gern im Ausland herumfahren. Also primär jene EU-Abgeordneten, die dieses Gesetz beschließen. Sind sie nicht lieb?

Uns Normalbürger betrifft das weniger, weil uns macht das Ausland doch in erster Linie Sorgen. Wir sind ja rundherum von Ausland umgeben. Und das Ausland nimmt ja weltweit immer mehr zu. Jedenfalls hat man medial den Eindruck. Und jetzt kommt das Ausland auch noch zu uns, mitten hinein, in die Siedlung. Dass man mit den Diktatoren und den Kriegstreibern gute Geschäfte macht, das hat sich halt die letzten Jahre und Jahrzehnte nicht vermeiden lassen. Weil geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut, oder: erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Aber dass jetzt die Opfer plötzlich zu uns bis vor die Tür kommen, damit hat man ja nicht rechnen können. Das haben wir nicht bestellt. Früher hat uns das nicht so betroffen. Da haben sich die „da unten“ (wo immer das war) gegenseitig erledigt, mit Hilfe der Amerikaner oder der Russen, und der Rest ist maximal bis zum Mittelmeer gekommen. Und jetzt sind die auf einmal da bei uns. Wie soll das weitergehen? Als nächstes kommen womöglich auch noch die Negerdarfmannichtsagen, also meinetwegen „Schwarzen“ zu uns, die in Afrika unseren Müll sortieren. Bei uns kommen die dann selber in den Container. Wenn sie Glück haben, dürfen sie dann für die Gemeinde wieder Müll sortieren, für fünf Euro die Stunde. Wenn das kein Aufstieg ist!

Man muss es offen sagen: das Ganze ist nicht schön für's Auge. Unrasierte Afghanen vor einem Eduscho, das ist kein Kaffeegenuss mehr, das passt nicht zu unserem Kulturverständnis. Weil es nicht gut für den Umsatz ist. Das ist auch keine Altstadtverschönerung. Da können wir uns ein Beispiel nehmen an Ungarn, am Herrn Orban, weil der ist durch und durch ein Ästhet. Und da ist er sich mit den anderen ehemaligen Ostblockländern einig. Die haben einen neuen Warschauer Pakt geschlossen, der da heißt: Danke für's EU-Geld, und wenn ihr einmal etwas von uns braucht, dann könnt ihr uns kreuzweise. Warum ist das so? In Ländern, wo von der Wiege bis zur Bahre der Sozialismus gepredigt wurde, inklusive internationaler Solidarität? Warum ist der Fremdenhass dort am Größten, wo es nachweisbar kaum Fremde gibt? Warum sind Leute, die noch nie einem Juden begegnet sind, leidenschaftliche Antisemiten? Ich kenne hauptberufliche Rassisten, die sind noch nie über Tarvis hinausgekommen. Wenn die wenigstens einmal einen Fremden persönlich treffen würden, dann würden sie selber merken, dass sich all ihre Vorurteile - bestätigen. Im Falle der Italiener. Oder halt nicht. Aber so . . . das ist doch ein Rassismus ohne wissenschaftliches Fundament!

Und schuld ist das Bildungssystem. Früher war das anders. Bis in die 70er-, 80er-Jahre haben uns noch unsere Geschichtelehrer genau erklärt, was von Juden, Amerikanern, Russen zu halten ist. Aus einer gewissen Tradition heraus. Dieses grundlegende Basiswissen geht zunehmend verloren. Heute ist die FPÖ fast die einzige Kraft, die uns diesbezüglich immer wieder begeistert aufklärt. Und darum ist es auch gut, dass jetzt noch einmal gewählt wird, weil so hat man Gelegenheit, noch-mal gründlich nachzudenken. Die Briten beneiden uns. Die haben nur ein Mal gewählt, da haben sie sich verwählt, und jetzt würden sie gern nochmal, dürfen aber nicht. Wir dürfen jetzt bereits zum dritten Mal, und wir haben gar keine Lust. Wie undankbar sind wir eigentlich! Gut, die Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif, die Bundespräsidentenwahl kostet 65 Mio. Euro. Das klingt in Summe viel, aber pro Wähler sind das 10 Euro 50 Cent. Das geht, oder? 10 Euro 50 für ein ganzes Jahr Unterhaltung? Das ist doch ein Schnäppchen! Also bitte, Schluss mit der Jammerei!