Wie angekündigt zogen am Montag schwere Unwetter über Istrien in Kroatien. Dabei kam es im Westen Kroatiens auch zu Überflutungen, Hagel und einem Tornado, der die Küstenstadt Rovinj nur knapp verfehlte.

Aufgrund der in Teilen Kroatiens zu erwartenden Gewitter galt im ganzen Land eine orangefarbene Wetterwarnung. Starkregen, Hagel und Gewitter bedrohten Kroatien und Slowenien seit Montagvormittag aus dem Westen. Bis Mittag erreichte das Unwetter zunächst Istrien und die nördliche Adria. Am Nachmittag sollen die Unwetter sich auch im Landesinneren ausbreiten und am Ende des Montags Slawonien erreichen.

Warnung

"Seien Sie auf schwere Gewitter vorbereitet, die großen Schaden anrichten können und schützen Sie sich vor Blitzen. Sach- und Baumschäden sind möglich. Lokale Sturzfluten, stürmische Sturmböen und Hagel sind möglich. Verkehrsbehinderungen sind möglich", warnte Državni hidrometeorološki zavod (DHMZ), das kroatische Hydrometeorologische Institut.

Hagel und Überflutungen in Slowenien

Auch in Slowenien wütet das Unwetter. Istrien wurde von einem Sturm mit heftigen Hagelschauern und starken Windböen heimgesucht. Zahlreiche Feuerwehreinsätze wurden ab Mittag wegen Überschwemmungen in Koper, Portorož, Tolmin, Nova Gorica, Sežana, Zagorje ob Sava, Laško, Velenj, Celje und Slovenska Bistrica gemeldet. Im Küstengebiet gibt es auch zahlreiche Stromausfälle.

In knapp 15 Minuten fielen an der Küste Sloweniens etwa 40 Liter Regen pro Quadratmeter, wie Meteorologen von ARSO, dem staatlichen Wetterdienst, mitteilten. Auf Fotos in sozialen Medien ist zu sehen, dass Teile von Koper und Portorož unter Wasser stehen. Nach Angaben der Umweltbehörde der Republik Slowenien fielen am Flughafen in Portorož bereits um 13.30 Uhr 92 Liter Regen pro Quadratmeter. Fast so viel, wie im gesamten Monat zuvor gefallen sind. Berichten zufolge wurden auch einige Gebäude in Izola überschwemmt.

Flüsse drohen überzugehen

Aktuellen Wetterdaten zufolge werden ab den Nachmittags- und Abendstunden einzelne kleinere Flüsse und Wildbäche im Westen und im Norden Sloweniens, insbesondere in Notranjska, im Voralpenland und in den Karawanken schnell und stellenweise heftig ansteigen. In diesen Gebieten sind Überschwemmungen entlang der Fließgewässer möglich.

Italien

Gewitter mit Wind und Hagel überzogen vor allem die Regionen in Ligurien und die Lombardei. In Genua gab es Überschwemmungen und Stromausfälle. Auf der Bahnstrecke Turin-Genua wurde die Verbindung vorübergehend unterbrochen. Unwetter ereigneten sich auch in Mailand, das teilweise überschwemmt wurde. Nach starkem Schneefall im Gebirge der Provinz Cuneo in der Region Piemont musste einigen Autofahrern geholfen werden. Auch die Hauptstadt Rom wurde von schweren Niederschlägen heimgesucht.

Die Hafenstadt Triest wurde von schweren Niederschlägen heimgesucht. Mehrere Straßen des Zentrums, darunter die Piazza Unitá d'Italia, wurden überschwemmt. Touristen suchten Zuflucht in Cafés und Restaurants. Mehrere Gebäude und Geschäfte wurden überschwemmt, Bäume stürzten um. In einigen Stadtteilen kam es zu Stromausfällen, wie die Feuerwehr berichtete.

Hochwasser in Venedig

Hochwasser im August ist ein seltenes Ereignis in Venedig, doch wegen des Schirokko-Windes kam es am Montag in der italienischen Lagunenstadt zu einer Fluthöhe von einem Meter. Mit dieser Wassermenge wurde der Markusplatz als einer der tiefsten Punkte der Stadt zum Teil überflutet. Touristen schossen Fotos des teilüberschwemmten Platzes. Die Markusbasilika ist durch eine halbbewegliche Barriere aus Glasplatten vom Wasser geschützt.

Evakuierungen in Bergregionen

Wegen der heftigen Niederschläge wurden mehrere Straßen in den Bergregionen der Provinzen Sondrio und Bergamo geschlossen. Im Valtellina-Tal mussten zehn Personen in Valdisotto evakuiert werden, nachdem ein Bach über die Ufer getreten war. Mehrere Straßen und Radwege im Valtellina-Tal wurden gesperrt. In der bekannten Bergortschaft Bormio trat der Fluss Adda über die Ufer, was zu erheblichen Verkehrsproblemen führte. In Cortina d Ampezzo mussten wegen Erdrutschgefahr ein Wohngebäude und ein Hotel mit insgesamt 70 Personen evakuiert werden. Die evakuierten Menschen wurden in einer Sporthalle der Bergortschaft untergebracht.

Von Erdrutschen und Niederschlägen war auch die Gegend um den Lago Maggiore und um den Comer See betroffen.

Nach einem Felssturz in den französischen Alpen sind auch zahlreiche Zugverbindungen in Richtung Frankreich bis mindestens Mittwoch unterbrochen. Wegen starker Winde wurden die Fährverbindungen zwischen der toskanischen Hafenstadt Piombino und der Insel Elba unterbrochen.