Auf Slowenien ist am Sonntag noch eine Regenfront zugekommen. Am Nachmittag erreichten die ersten Gewitter mit starken Niederschlägen die Region. Die Umweltagentur ARSO hat zuvor eine Warnung für das ganze Land herausgegeben. Die Meteorologen erwarteten kürzere Gewitter, am Abend sollte es bereits eine Erleichterung geben. Die neuen Niederschläge dürften die Situation in den Überschwemmungsgebieten, in denen nun Erdrutsche drohen, noch verschlechtern.

Kritisch war die Lage nach wie vor in der Region Koroška, wo die Straßenverbindungen zu mehreren Ortschaften unterbrochen waren. In der stark betroffenen Gemeinde Črna na Koroškem, die nunmehr von einem Erdrutsch bedroht ist, wurde eine geplante Evakuierung von 110 Einwohnern mittels Hubschraubern abgesagt, vereinzelt wurden aber Menschen aus medizinischen Gründen ausgeflogen. Am späten Nachmittag gab es Berichte, dass den es Einsatzkräften gelungen war, einen Makadamweg - eine Behelfsstraße - in die Gemeinde einzurichten, die seit Freitag abgeschnitten gewesen war.

Wegen drohenden Erdrutsche bei Koroška Bela in der Gemeinde Jesenice wurde auch für diese Nacht eine Evakuierung angekündigt. Die rund 900 Bewohnerinnen und Bewohner, die bereits am Samstag nicht in ihren Häusern hatten übernachten dürfen, werden eine weitere Nacht in Notunterkünften verbringen müssen.

Internationale Hilfe in den betroffenen Gebieten

Im Osten des Landes, wo es am Samstagabend beim Dorf Dolnja Bistrica in der Gemeinde Črenšovci zu einem Dammbruch gekommen war, kämpften die Rettungskräfte den ganzen Tag, die Mur von mehreren bedrohten Ortschaften fernzuhalten. Der Damm wurde mit Sandsäcken und schweren Betonblöcken abgedichtet. Zwei Militärhubschrauber, darunter einer aus Kroatien, kamen zu Hilfe. Die anschwellende Mur verursachte Probleme auf der slowenischen und der kroatischen Seite der Grenze.

Im Anrollen war am Sonntag die erste humanitäre Hilfe aus dem Ausland. Nach Angaben des slowenischen Roten Kreuzes waren Lastwagen aus Polen und Ungarn unterwegs, aus Kroatien wurde bereits Trinkwasser geliefert. Die Caritas Österreich bot finanzielle Hilfe an, wie die Nachrichtenagentur STA berichtete.

Der Katastrophenschutzkommandant Srečko Šestan kündigte an, dass Slowenien um ausländische Hilfe in Form von Hubschraubern und Militäreinheiten ersuchen werde. Außerdem wolle man über das europäische Katastrophenschutzverfahren vorgefertigte Brücken und schwere Maschinerie anfordern. Premier Robert Golob bestätigte am Nachmittag, dass die Regierung den europäischen Hilfsmechanismus eingeleitet und Nachbarländer um Hilfe durch deren Militär ersucht habe, berichtete die STA.

Auch österreichische Urlauber aus Krisengebiet gerettet

Eine Gruppe österreichischer Urlauberinnen und Urlauber ist indes rechtzeitig vor den Fluten in Sicherheit gebracht worden: "Das Rot-Weiß-Rote Krisenteam der Österreichischen Botschaft Laibach war am Samstag im Norden Sloweniens im Einsatz, wo die von Rekordregenmengen ausgelösten Überschwemmungen in Ljubno ob Savinji auch 23 österreichische Camperinnen und Camper bedroht hatten, darunter 17 Kinder", teilte Gabriele Juen, Sprecherin des Außenministeriums, am Sonntag mit. Großer Dank gebühre auch den slowenischen Helferinnen und Helfern - die Österreicher mussten "von der lokalen Bevölkerung teilweise aus dem Wasser gerettet werden".

Die Campingurlauber wurden zunächst in der Sporthalle der Volksschule im nahen Rečica ob Savinji untergebracht, berichtete das Ministerium. Das Team der Botschaft Laibach habe dann in Abstimmung mit den slowenischen Behörden trotz Überflutungen und Straßensperren eine sichere Route gefunden, um die Evakuierung an Ort und Stelle zu unterstützen und den Gestrandeten Hilfe zu leisten. "Am Samstagabend hatten sich Wetter- und Straßenlage soweit stabilisiert, dass die Betroffenen von Einsatzteams des Kärntner Zivilschutzes mit Unterstützung der Feuerwehren Bleiburg, St. Egyden, Althofen und Wolfsberg sicher nach Hause gebracht werden konnten", hieß es.

Am Samstag hatten die Überschwemmungen ein weiteres Todesopfer gefordert. Am Ufer der Save in Ljubljana wurde ein Mann tot aufgefunden. Damit stieg die Zahl der Menschen, die bei den Unwettern umgekommen sind, auf vier Personen. Regierungschef Golob sprach am Samstag von der "größten Naturkatastrophe" in der jüngeren Geschichte des Landes. "Der Schaden ist unvorstellbar, praktisch zwei Drittel des Landes sind betroffen", sagte er. Nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates bezifferte er den Schaden an Infrastruktur und Gebäuden auf mehr als 500 Millionen Euro. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sicherte Slowenien bereits Hilfe zu. Die Schäden seien "herzzerreißend", twitterte sie.

Wegen drohender Erdrutsche wurden am Samstagabend rund 900 Menschen bei Koroška Bela in der Gemeinde Jesenice in Sicherheit gebracht. Sonntagfrüh konnten sie wieder in ihre Häuser zurückkehren. Auch entlang des Flusses Meza nahe der Grenze zu Österreich wurden Bewohner evakuiert. Am Vortag hatte es bereits in vielen Orten Erdrutsche gegeben.

Am Samstag hatten die Überschwemmungen ein weiteres Todesopfer gefordert. Am Ufer der Save in Ljubljana wurde ein Mann tot aufgefunden. Damit stieg die Zahl der Menschen, die bei den Unwettern umgekommen sind, auf vier Personen. Der slowenische Regierungschef Robert Golob sprach am Samstag von der "größten Naturkatastrophe" in der jüngeren Geschichte des Landes. "Der Schaden ist unvorstellbar, praktisch zwei Drittel des Landes sind betroffen", sagte er. Nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates bezifferte er den Schaden an Infrastruktur und Gebäuden auf mehr als 500 Millionen Euro. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sicherte Slowenien bereits Hilfe zu. Die Schäden seien "herzzerreißend", twitterte sie.

Fünf am Samstag zunächst vermisste Niederländer sind mittlerweile wieder aufgetaucht. Nach Angaben des Außenministeriums vom Sonntag haben sie sich inzwischen gemeldet. Weitere Einzelheiten wurden dazu nicht mitgeteilt. Zwei Niederländer im Alter von 50 und 20 Jahren aus Gouda waren ums Leben gekommen, es handelte sich den Angaben zufolge um Vater und Sohn. Über die Umstände ist bisher nichts bekannt.