Sommerzeit bedeutet vielerorts Partyzeit. "Aber bitte nicht so lange und so laut", lautet das neue Motto in den oberitalienischen Touristenhochburgen Bibione und Lignano. Und auch in den Bergen sehnt man sich nach mehr Ruhe. Im Grenzstädtchen Tarvis muss die Musik nun schon um 22 Uhr leiser gedreht werden. Bis 8 Uhr morgens darf dann weder in Lokalen noch im Privatbereich, der an den öffentlichen Raum grenzt, laut Musik gespielt werden. Auch Konzertveranstaltungen werden eingeschränkt. Veranstalter müssen ihre Aktivitäten bis 23 Uhr über die Bühne bringen – allerdings dürfen diese nur an 16 Tagen im Jahr und maximal an zwei Tagen in einer Woche stattfinden. Wer sich nicht an die neuen Regeln hält, muss mit Strafen in der Höhe bis 500 Euro rechnen.

Zurück ans Meer. Auch im beliebten Badeort Bibione gelten neue Maßstäbe, was die Lautstärke der Musik und die Ruhezeiten anbelangt. Lokale dürfen nur noch ein Mal pro Woche ein musikalisches Event veranstalten. Dazu zählen laut der italienischen Tageszeitung "Il Gazzettino" neben kleinen Konzerten und DJ-Sets auch Karaoke-Abende. Weiters dürfen alle Lokale im Gemeindegebiet, mit Ausnahme der Strandbetriebe, Veranstaltungen mit Musik von Sonntag bis Donnerstag nur noch von 17 bis 23 Uhr und Freitag und Samstag nur noch von 17 bis 23.30 Uhr durchführen. Am Strand gilt 18 bis 23 Uhr bzw. 18 bis 23.30 Uhr an Freitagen und Samstagen.

Lautstärkebegrenzer

Ab Anfang Jänner müssen Betriebe, die Live-Musik bzw. DJ-Sets anbieten, einen automatischen Lautstärkebegrenzer eingebaut haben. "Wir wollen unseren Gästen Ruhe und Gastfreundschaft in Frieden garantieren können. Wir haben gesehen, was in anderen Badeorten in der Nähe nächtens passiert", sagt Flavio Maurutto, Bürgermeister von San Michele al Tagliamento, zu dessen Gemeinde Bibione gehört. Von Handelsverbandsvertreter Andrea Drigo kommt hingegen Kritik. Das neue Regelwerk würde alle bestrafen, nicht nur die wenigen Ausreißer.
In Lignano – es ist nur zehn Kilometer von Bibione entfernt – sind den Gemeindevertretern die Touristen zu lebhaft.

Neue Verordnung

Seit Mitte Juli gelten neue Verbote, die Bürgermeisterin Laura Giorgi mit einer Verordnung abgesegnet hat. Rund um das Wahrzeichen der Stadt, die Terrazza a mare, versammeln sich laut der Friauler Tageszeitung "Messaggero Veneto" nachts immer öfter junge Feiernde. Diese sorgen für Unmut bei Anrainern und anderen Feriengästen. In erster Linie werden Lärmbelästigungen und Sachbeschädigungen angezeigt. Als Gegenmaßnahme ist bis zum 31. August samstags und sonntags der Strandzutritt rund um die Terrazza a mare von 23 bis 6 Uhr verboten. Weiters besteht bis 15. August ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum. Dieses gilt am Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 23 bis sechs Uhr. Verstöße gegen diese Verordnung können mit Geldstrafen von bis zu 5000 Euro geahndet werden.