Eine seltene Begegnung hatten Wissenschaftler des Aquariums Pula bei einer morgendlichen Bootsausfahrt am Donnerstag: Vor der Küste Kroatiens konnte die Meeresbiologin Danijela Mioković einen Riesenhai filmen. Nach dem Walhai ist der Riesenhai, wissenschaftlich Cetorhinus maximus genannt, der zweitgrößte Fisch der Ozeane.

Fünf Tonnen schwer

Für den Menschen ist der Hai in der Regel ungefährlich, er ernährt sich von Plankton und schwimmt dafür langsam und mit weit geöffnetem Maul durch das Meer. Der Riesenhai erreicht eine Größe von maximal zwölf Metern und bringt ausgewachsen bis zu fünf Tonnen auf die Waage. Er kommt in nahezu allen Meeren der südlichen und nördlichen Hemisphäre vor und bevorzugt kalte bis mäßig warme Gewässer. Die letzte dokumentierte Sichtung eines Riesenhais in kroatischen Gewässern gab es im März 2022 in der Kvarner Bucht. Insgesamt sind aber weniger als 40 Begegnungen mit dem bedrohten Tier in Kroatien bekannt.

Mit weit geöffnetem Maul schwimmt der Riesenhai durchs Meer
Mit weit geöffnetem Maul schwimmt der Riesenhai durchs Meer © (c) imago/Nature Picture Library (imago stock&people)

Auf ihrer Facebook-Seite schreiben die Biologen, dass der Riesenhai vor allem in der nördlichen und östlichen Adria immer wieder auftaucht. Sehr selten ist der Anblick vor allem im Winter. Es ist zwar wenig bekannt über die Lebensweise des Riesenhais, Wissenschaftler gehen aber heute davon aus, dass er im Herbst in tiefere Gewässer abtaucht und dort überwintert.

Taucher müssen sich aber vor der sehr rauen Haut des Hais in Acht nehmen
Taucher müssen sich aber vor der sehr rauen Haut des Hais in Acht nehmen © (c) imago images / Nature Picture Library (Wild Wonders of Europe / S� via www.imago-images.de)

Gefährdete Art

Die Tiere leben als Einzelgänger, Paare und sogar Schulen bis zu 100 Tieren wurden gesichtet. Durch die Harpunenjagd und die Fischerei mit Schleppnetzen ist der Riesenhai heute stark bedroht. Langsames Wachstum, lange Tragezeiten und wenig Nachwuchs verhindern, dass sich die Bestände erholen. Seit 2005 wurde er auf die Rote Liste der gefährdeten Arten aufgenommen. Umgekehrt stellt der Hai, der pro Stunde 1800 Liter Wasser durch seine Kiemen filtert und bis zu 500 Liter Zooplankton am Tag vertilgt, für den Menschen kaum eine Bedrohung dar. Allerdings gibt es Berichte, dass Riesenhaie, die von Harpunen verletzt worden sind, auch Boote angegriffen haben. Taucher müssen sich lediglich vor der sehr rauen Haut in Acht nehmen.