„Mir fehlen die Worte, um auszudrücken, was ich fühle. In 30 Jahren habe ich Tonnen an Zeug gesammelt, jetzt soll ich wegen eines Stücks Plastik 500 Euro Strafe zahlen“. Enzo Fattori versteht die Welt nicht mehr. Der Pensionist lebt in Desenzano im Süden des Gardasees und ist dort unter dem Spitznamen „Racmen“ - abgeleitet vom italienischen raccogliere, zu Deutsch einsammeln - für seinen jahrzehntelangen Kampf gegen die Vermüllung des Gewässers bekannt. Immer wieder bekommt er auch Unterstützung von anderen Freiwilligen. Doch ihre Arbeit war bei den kommunalen Behörden nicht unumstritten. Immer wieder tauchten aus dem größten See Italiens Überbleibsel aus den beiden Weltkriegen auf - darunter scharfe Munition und Granaten. Besonders viele noch gefährliche Kriegsrelikte wurden bei der kürzlichen Sanierung des alten Hafens von Desenzano gefunden - und so ist es seit dem 25. Januar dort untersagt, angespülten Müll aufzusammeln.