In Kroatien kämpfen die Menschen nach heftigen Regenfällen mit Überschwemmungen. Katastrophenschutz und Zivilschutz sind im Einsatz. Zahlreiche Flüsse sind über die Ufer getreten und haben in einigen Orten Häuser, Straßen und öffentliche Gebäude überflutet. Wegen Überschwemmungen und der Gefahr von Erdrutschen ist der Verkehr auf mehreren Straßen unterbrochen.

In der Kleinstadt Obrovac östlich von Zadar fiel der Unterricht aus, weil Wasser in die Schulen eingedrungen war. Teile der Stadt waren ohne Strom. Die Meteorologen kündigen an, dass es bis Mittwoch intensiv regnen wird. Mancherorts könnten in nur wenigen Stunden etwa 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. In Obravac waren es laut einem "Kurier"-Bericht in nur 24 Stunden 250 Liter Regen pro Quadratmeter, der Wasserstand des Flusses Zrmanja erreichte historische 302 Zentimeter.

Gračac
Gračac © IMAGO/Pixsell

Auch in dem benachbarten Gračac ist die Situation besorgniserregend. In dem Kleinort, in dem 4500 Einwohner leben, fielen in den letzten fünf Tagen bis zu 425 Liter Regen pro Quadratmeter. In der Kleinstadt Hrvatska Kostajnica an der Grenze zu Bosnien riefen die Behörden den Notstand aus, nachdem der Pegel des Flusses Una über Nacht dramatisch angestiegen war. Auch in den Landkreisen Karlovac und Sisak-Moslavina wurden Hochwasserschutzmaßnahmen durchgeführt.

Soldaten kämpfen mit Sandsäcken gegen die Wassermassen
Soldaten kämpfen mit Sandsäcken gegen die Wassermassen © IMAGO/Pixsell

Für den Nordosten Sloweniens hat das Umweltamt indes aufgrund der zu erwartenden Folgen stärkerer Regenfälle eine rote Warnung ausgesprochen, während für den Südwesten weiterhin die zweithöchste orangefarbene Warnung herrscht. Meteorologe Brane Gregorčić wies laut "zurnal24.si" auf der Pressekonferenz der Umweltagentur der Republik Slowenien darauf hin, dass man derzeit bereits vom zweiten Mittelmeer-Zyklon betroffen sei. "Einige Flüsse sind bereits voll, dort können wir mit verstärkten Ereignissen rechnen", betonte Gregorčić. In kroatischen Medien ist bereits von einer "Wasserwelle" des Flusses Save die Rede, die von Slowenien aus in Kroatien landen könnte.