Es ist frostig! Mit minus 19,1 Grad Celsius war am Dienstag der Sonnblick der Kältepol in Kärnten. Während solche Temperaturen im Observatorium auf über 3000 Metern Seehöhe häufiger gemessen werden, waren die eisigen Temperaturen im Tal doch eher ungewöhnlich. Mit minus 14 Grad war Feistritz ob Bleiburg der Kältepol im Tal, in mittleren Lagen maß man etwa auf der Flattnitz 17,8 Grad Celsius. "Dort war es sogar kälter als auf dem Dobratsch und bei der Kölnbreinsperre", sagt Meteorologe Paul Rainer von Geosphere Austria (vormals Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, kurz Zamg).

Damit liegen die Temperaturen in Kärnten derzeit etwas unter dem Februar-Mittelwert von minus 5 bis minus 7 Grad. "Allerdings hatten wir zu dieser Zeit Extremwerte von bis zu minus 25 Grad. Das ist aber schon länger her, etwa im Jahr 1987 oder im Jahr 2006, als der Wörthersee zuletzt zugefroren war", sagt Rainer. Tiefstwerte von bis zu minus 14 bis minus 15 Grad seien für diese Jahreszeit durchaus normal.

Bester Blick auf den Kometen

Die Kälte sorgt derzeit auch dafür, dass der Himmel klar bleibt. Damit stehen momentan die Chancen besonders gut, ein ganz besonderes Schauspiel am Nachthimmel beobachten zu können: Der sogenannte grüne Komet ist erstmals nach 50.000 Jahren wieder mit freiem Auge zu sehen. Die Sternwarte Klagenfurt bietet heute, Dienstag, sowie am Mittwoch und Freitag jeweils um 17 Uhr Sonderführungen an. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl ist es aber unbedingt erforderlich, zuvor unter der Sternwartehotline 0660/484 62 50 anzurufen, ob man noch einen Restplatz ergattern kann. Den besten Blick auf den Kometen habe man laut der Experten in den Bergen, fernab der städtischen Lichtverschmutzung.

Gute Aussichten für Wintersportler

Auf die aktuelle Kälteperiode folgt aus heutiger Sicht ab Donnerstag dann traumhaftes Winterwetter mit angenehmen Temperaturen vor allem in den Bergen, erklärt Rainer: "Am Freitag erwarten uns Temperaturen von minus 5 bis minus sechs Grad, am Sonntag dann um die null Grad und am Montag und Dienstag könnte es sogar bis zu 5 Grad warm werden." Da es sich um eine sehr trockene Kälte handle, dürfte aber der jetzt in den Bergen reichlich vorhandene Schnee kaum wegschmelzen. Beste Aussichten also für Wintersportler, die in den Semesterferien Ausflüge in die Kärntner Berge planen.

Lawinengefahr noch immer erheblich

Doch auch wenn der Sonnenschein dazu verleitet: In gewissen Bereichen muss man weiterhin den freien Skiraum meiden, so etwa in den höheren Lagen in Oberkärnten. "Über 2000 Metern Seehöhe ist dort die Lawinengefahr nach wie vor erheblich, unter 2000 Meter bis zur Waldgrenze mäßig und darunter gering", sagt Wilfried Ertl, Leiter des Lawinenwarndienstes Kärnten. In den Gurktaler Alpen und auf der Saualpe besteht in höheren Lagen noch immer Lawinenwarnstufe zwei (mäßig) auf der fünfteiligen Skala. Da derzeit keine erheblichen Neuschneemengen mehr zu erwarten sind, sinke die Gefahr nun langsam, sagt Ertl: "Die Zeit ist ein günstiger Faktor für die Setzung beziehungsweise Stabilisierung der spröden Ablagerung, die Kälte aber eher negativ. Dadurch geht die Gefahr langsamer zurück."