Jeder Österreicher, jede Österreicherin isst laut Global 2000 5,9 Tonnen Fleisch in seinem/ihrem Leben. Das sind umgerechnet 1287 Tiere pro Kopf. Österreich liegt damit beim Fleischkonsum auf Platz drei in der EU, weltweit auf Platz 15. Besonders gerne landen Hühner auf den Tellern. 817 verspeisen Herr und Frau Österreicher im Laufe ihres Lebens, 83,4 Millionen Hühner werden jedes Jahr in unserem Land geschlachtet (Quelle: Global 2000).

"Während der Fleischkonsum insgesamt in Österreich eher abnimmt, konsumieren wir immer mehr Hühnerfleisch", heißt es vom Verein "Land schafft Leben". Österreich kann sich zu 88 Prozent mit Hühnerfleisch selbst versorgen, rund 770 Mastbetriebe gibt es. Auch Kärnten ist, die Hühnermast betreffend, eher klein strukturiert. Es gibt ausschließlich landwirtschaftliche Familienbetriebe. Sie halten im Schnitt 20.000 Tiere – wie jener Betrieb im Lavanttal, wo Anfang des Jahres 18.000 Hühner erstickt sind. "Ich betreue den Bereich Geflügel nun seit zehn Jahren. Solche Zwischenfälle sind zum Glück äußerst selten", sagt Gerda Maria Weber, Referentin für Geflügelwirtschaft in der Landwirtschaftskammer (LWK) Kärnten.

Technisch sehr gut ausgestattet

Grundsätzlich seien Kärntens Betriebe technisch sehr gut ausgestattet, betont Weber: "Jeder Mäster hat eigentlich den Stall am Handy. Aber dennoch kann so etwas leider passieren, wie bei allen technischen Sachen." Aus diesem Grund seien auch regelmäßige Rundgänge wichtig und vorgeschrieben. "Österreich hat die strengsten Tierschutzvorschriften", so Weber.

Angesprochen auf Tierquälerei-Videos aus einem steirischen Hühnermastbetrieb, die Tierschützer Ende des Vorjahres veröffentlichten, wird vonseiten der LWK Kärnten betont, dass die beiden Fälle keinesfalls miteinander vergleichbar sind. "Im Lavanttal war es ein technischer Defekt, wie er immer und überall passieren kann."

Hühnermast in Kärnten

Doch unter welchen Bedingungen leben Masthühner tatsächlich? Was den Platz betrifft, so dürfen es maximal 30 Kilogramm pro Quadratmeter sein, im Biobereich sind es 21 Kilo. In der konventionellen Haltung bleiben die Hühner ausschließlich im Stall. In Biobetrieben gibt es Freilauf, maximal 9600 Tiere sind erlaubt. "Kärnten hat den höchsten Bioanteil in Österreich", sagt Weber.

Das zeigen auch die aktuellen Daten aus dem Jahr 2022 von "Geflügelwirtschaft Österreich": 119 Bio-Hühnermastbetriebe sind es in unserem Bundesland, damit liegt man auf Platz eins. Demgegenüber stehen 75 konventionelle Betriebe. Die meisten Betriebe befinden sich im Lavanttal, gefolgt von den Bezirken Völkermarkt und St. Veit.
In Kärnten gibt es eine Brüterei. Von dort kommen die Hühner in die Betriebe, wo sie 30 bis 40 Tage bleiben. Dann geht es zum Schlachthof. Sechs bis sieben Durchgänge schafft so ein Mastbetrieb pro Jahr.