Ein Besuchermagnet war Freitagabend der Krampuslauf in Villach. 40 Gruppen mit rund 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sorgten für ein höllisches Spektakel. Während des Laufs kam es zu einem dramatischen Zwischenfall. Ein Maronibrater war in seiner Hütte nahe der Stadtpfarrkirche zusammengebrochen. Er hatte eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten.

Entdeckt wurde der Mann kurz vor Ende des Laufes gegen 19.40 Uhr von einer aufmerksamen Feuerwehrfrau der FF Perau. Kameradinnen und Kameraden mehrerer Freiwilliger Feuerwehren hatten bei dem Krampuslauf Absperrdienst versehen. Die Frau sah durch die Tür, die einen Spalt offen stand, den auf dem Boden liegenden Mann. "Wir sind dann sofort in die Hütte gegangen", sagt Horst Müller, Ehrenkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Perau, der ebenfalls vor Ort war.

Rund eineinhalb Stunden verbrachte der Standler mit dem Ofen in der Hütte (am rechten Bildrand)
Rund eineinhalb Stunden verbrachte der Standler mit dem Ofen in der Hütte (am rechten Bildrand) © Thomas Hude

Zusammen mit einem weiteren Feuerwehrmann, der gerade eine Ausbildung zum Rettungssanitäter beim Samariterbund Kärnten absolviert, sowie einem Kollegen einer anderen Villacher Feuerwehr, haben sie zu viert den Mann ins Freie gebracht und die Rettungskette in Gang gesetzt. Der Maronibrater war bei Bewusstsein. Es sei ihm aber sehr schlecht gegangen. Da er nicht gut Deutsch sprach, konnte er sich auch nicht richtig artikulieren.

Die Rettung war ebenfalls aufgrund des Laufes vor Ort, so konnte der Mann umgehend ins LKH Villach eingeliefert werden. "Uns wurde gesagt, dass wir dem Mann das Leben gerettet haben. Minuten später wäre er tot gewesen", sagt Müller. Der dritte Feuerwehrmann der FF Perau, der zu Hilfe kam, klagte über Übelkeit und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Er konnte dieses aber bald wieder verlassen.

Horst Müller, Ehrenkommandant der FF Perau, rettete gemeinsam mit drei weiteren Helfern dem Mann das Leben
Horst Müller, Ehrenkommandant der FF Perau, rettete gemeinsam mit drei weiteren Helfern dem Mann das Leben © Feuerwehr/Archivfoto

Der Standler dürfte gut eineinhalb Stunden in der Hütte mit dem Ofen, der in Betrieb war, verbracht haben. Die Klappe des Standes hatte er ebenfalls geschlossen. "Der Mann hatte den Ofen kurz vor Beginn des Laufes in die Hütte gestellt. Er wollte wohl den Lauf abwarten und den Ofen dann wieder hinausstellen", sagt Müller. Das bestätigt auf Anfrage auch Stadtpolizeikommandant Erich Londer: "Der Mann hat die Hütte während des Laufes zugemacht und blieb darin." Da Kohlenmonoxid geruchlos ist, dürfte alles sehr rasch gegangen sein. Der Mann hatte wohl keine Chance mehr, die Hütte zu verlassen.

Laut Londer soll es im Rahmen des Krampuslaufes zu keinen Vorkommnissen gekommen sein. Mitte November wurde beim Adventmarkt in Villach ein bengalisches Feuer gezündet. Die Polizei hatte aufgrund des Vorfalls angekündigt, verstärkt auf Präsenz zu setzen.