Ein Kärntner will bei der Bundespräsidentenwahl mit dabei sein. Wolfgang Ottowitz (42) aus Villach, gelernter Großhandelskaufmann und nun als Ofenarbeiter in einer Fabrik in Villach tätig, sieht sich als "kleinen und freien Kandidaten", nennt seine Motive: "Die derzeitige Politik ist zu abgehoben. Sie ist nicht mehr für den Normalbürger, den Arbeiter, den Angestellten da. An dem Punkt möchte ich ansetzen."

Hohe Hürde für Kandidatur

Für eine Kandidatur und um Kontrahent von Alexander Van der Bellen werden zu können, braucht Ottowitz allerdings 6000 Unterstützungserklärungen. Das ist eine hohe Hürde für Personen ohne Organisation im Hintergrund. Bei Präsidentschaftswahlen der Vergangenheit war sie für mehrere Bewerber nicht zu schaffen.

Wahlkampf mit 3000 Euro

Online ist Ottowitz, der verheiratet und zweifacher Vater ist, bereits auf www.bundespraesidentschaftswahl.at mit seinen biografischen Daten und Plänen präsent. Er sieht sich selbst als "derzeit einzig neutralen Kandidaten". Allerdings kandidierte er im Vorjahr bei den Gemeinderatswahlen für die Neos in Villach ("um einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können"), blieb aber ohne Mandat. Im Sommer 2021 trat er aus der Partei aus. Mitgliedschaften in anderen Parteien habe es nicht gegeben, betont er. Auf Spenden und Steuergelder wolle er für seinen Wahlkampf verzichten, so Ottowitz zur Kleinen Zeitung. Er hofft auf mediale Präsenz und will aus eigener Tasche maximal 3000 Euro für Facebook-Werbung ausgeben. Etwa für Videos, wenn es dann ums Sammeln der Unterschriften binnen dreier Wochen geht.

"Friedensvermittler"

Als Programm bzw. Ziel nennt Ottowitz, dass er als Bundespräsident die jetzige Bundesregierung entlassen würde. Die Neutralität Österreichs würde er schützen, "so weit es mir möglich ist und die Bürger es wollen". Er würde auch "mehr Einladungen an alle Staatsmänner der Welt aussenden, um unser Land wieder als Vermittler des Friedens in den Vordergrund zu stellen. Dabei mache ich keinen Unterschied, ob es den Angreifer oder Verteidiger betrifft. Österreich war immer ein guter Friedensvermittler und muss sich wieder in diese Rolle einfinden."