Mit seinen 67 Jahren geht Peter Kilzer als Vorbild beim Thema Müllsammeln voran. Der ehemalige Kanalarbeiter des Magistrats Klagenfurt hat es sich zur Aufgabe gemacht, unachtsam weggeworfenen Müll in Klagenfurt zu beseitigen. "Mit der Idee meiner guten Bekannten Evi Atwal hat vor eineinhalb Jahren alles begonnen", berichtet er. Anfangs waren sie zu dritt unterwegs. Inzwischen sammelt Kilzer den Müll allein. Atwal hilft ihm bei der Organisation. "Die Müllsäcke, die ich benötige, bekomme ich vom Magistrat bereitgestellt. Dieser holt meinen gesammelten Müll dann einmal pro Woche ab. Hierfür haben wir einen Ort in der Nähe einer Hundewiese vereinbart", erzählt der 67-Jährige.

Kilzer sammelt täglich vier bis fünf Stunden den Müll von Straßen, Wiesen und Büschen auf. "So kommen in der Woche sechs bis sieben Säcke à 110 Liter voll Müll zusammen." Im Klagenfurter Stadtteil St. Peter (Fischl) ist er schon bekannt. Die Leute nennen ihn liebevoll den "Fischlflitzer". Stolz erzählt er: "Sie schätzen meine Arbeit sehr. Bin ich einmal mehrere Tage krank, so fällt das sofort auf."

Unterwegs mit eigenem Müllwagen

Anfangs war Kilzer nur mit einem Müllsack, den er selbst tragen musste, unterwegs. Heute hat der Klagenfurter einen Müllwagen, der mit zwei Mistkübeln ausgestattet ist. So kann er Plastik vom Restmüll trennen. Durch einen Zufall kam der Pensionist zu diesem Wagen. Zuvor hatte er einen selbst gebauten, in den er knapp 200 Euro investiert hat. „Ich war gerade mit meinem alten Müllwagen unterwegs, als ein Teil gebrochen ist. Er hatte Glück im Unglück: "Ich wollte in einem Reifenhaus nach einem Kleber fragen. Dort waren zwei junge Männer einer Dachdeckerei, die von meinem Einsatz sehr angetan waren. Diese haben mir dann einen neuen Müllwagen angefertigt, wofür ich sehr dankbar bin."

Ekel hat er bei seinem Hobby keinen. Durch seine ehemalige Arbeit im Kanal ist Kilzer einiges gewöhnt. Neben Dosen, Plastikflaschen, Pizzakartons oder Zigarettenschachteln findet er immer wieder skurrilen Müll. So hat er auch schon Bremsscheiben, eine Gasflasche oder Ölflaschen bei seinen Touren gefunden.

Was Kilzer besonders empört: "Ich verstehe nicht, dass volle Hundekotbeutel überall im Gebüsch und auf Wiesen zu finden sind, anstatt dass Hundebesitzer diese im Müll entsorgen."
In seiner restlichen Freizeit geht der zweifache Vater und Opa gerne mit seinem Hund Balu in den Bergen wandern. Mit seinen Freunden trifft der aktive Pensionist sich gerne zum Stockschießen.