Lange hat man dafür gekämpft, jetzt ist es so weit: Seit Juli gibt es erstmals beim Weissen Ring in Kärnten mit Natalia Russinova eine fix angestellte Mitarbeiterin. Damit steht die Verbrechensopferhilfe nun auf einem stabileren Fundament. Russinova, eine studierte Betriebswirtin, ist diplomierte Ehe-, Familien- und Lebensberaterin und widmet sich bereits seit mehr als acht Jahren ehrenamtlich dem Opferschutz. Seit 2018 ist sie bereits beim Weissen Ring tätig. "Mir geht es darum, Menschen in Not zu unterstützen und zu helfen", sagt die gebürtige Bulgarin, die seit 1991 in Kärnten ihre zweite Heimat gefunden hat. "Wir wollen noch präsenter für Menschen in Not auftreten." Ein Vorteil: Es gibt nun fixe Bürozeiten.

Unterstützung vom Land

"Es ist ein großer Gewinn für den Weissen Ring, dass nun die Mittel zur Verfügung standen, um Natalia Russinova fix anstellen zu können", freut sich Landesleiter Markus Tilli. Laut Natascha Smertnig, Geschäftsführerin des Weissen Rings, hat nicht nur das Sozialministerium für die Stärkung der Präsenz der Verbrechensopferhilfe in ganz Österreich mehr Mittel zur Verfügung gestellt. "Erstmals erhalten wir auch Unterstützung durch das Land Kärnten", sagt sie. 

Viele Fälle von Körperverletzungen

Das Vorjahr stand auch in der Verbrechensopferhilfe unter dem Einfluss von Corona. Laut Kriminalitätsstatistik wurden österreichweit um 8,2 Prozent weniger Gewaltdelikte angezeigt als im Jahr davor. Parallel dazu sank auch die Zahl der durch den Weissen Ring intensiv betreuten Personen. Österreichweit erhielten 2020 1676 Klienten eine Unterstützung, davon hatten sich 1276 erstmals gemeldet.

In Kärnten werden derzeit 51 Klienten betreut, davon wurden 2020 33 Neuanmeldungen verzeichnet. Allein 23 Fälle - also rund 70 Prozent - betreffen Körperverletzungen.