Für Initiator Peter Gstettner, der mit Frau, Sohn und Enkelkindern erschienen war, wurde es zum Familienfest, für Landeshauptmann Peter Kaiser wenige Tage vor der Europawahl ein Gedenkakt voll Symbolik: Die feierliche Übergabe einer Kunstinstallation vor dem Nordportal des Loibltunnels am Mittwoch geriet zur Warnung vor den „Dämonen der Vergangenheit“, wie es in einer Grußbotschaft des deutschen Europaparlament-Mitglieds Jo Leinen hieß.

Und auch Kaiser warnte im Beisein der slowenischen Botschafterin Ksenija Skrilec und des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland, Johannes Konrad Haindl: „Die Mauthausen-Losung ,Niemals wieder!‘ ist brüchig geworden!“ Sechs Meter hoch ist die aus Baustahl gefertigte dreiteilige Skulptur, in deren Zentrum sich eine deformierte Hand dem Himmel entgegenreckt – das Tun der Täter, das Abwehren der Opfer, Schlag oder Schutz sind aus der Arbeit des japanischen Künstlers Seiji Kimoto herauszulesen. Als Fingerzeig in Richtung Vergangenheit erinnert das Kunstwerk unübersehbar an die rund 1800 Häftlinge des KZs, die hier tätig waren und zum Teil starben