Am Christtag hat „Kärntner in Not“ eine erfolgreiche Zwischenbilanz der Spendenaktion vorlegen können, seither sind weitere 214.117,82 Euro Spenden dazu gekommen. Somit folgte dem Aufruf im November 2018 die erfolgreichste Aktion, die „Kärntner in Not“ mit 880.000 Euro je erzielte. Und auch das Jahresergebnis 2018 (fast ident mit 881.000 Euro) ist ein neuer Markstein. Doch es geht bei dem Hilfsprojekt nicht um Wettbewerb: Es geht darum, dass in Kärnten 62.000 Menschen leben, die von Armut bedroht sind. 1043 von ihnen haben sich im Vorjahr mit ihren finanziellen Sorgen vertrauensvoll an „Kärntner in Not“ gewandt und viele haben konkrete Hilfe bekommen. Mehr als 922.000 Euro wurden für Kautionen, Mieten, Heiz- und Energiekosten, für Therapien, Arztkosten und diverse Selbstbehalte, für Heilbehelfe, barrierefreie Baumaßnahmen und Unwetterhilfen ausgeschüttet. Meist wurden damit direkt Rechnungen bezahlt, damit die Spenden bei jenen ankommen, für die sie zuerkannt wurden. 307 Anträge sind seit Jahresbeginn an „Kärntner in Not“ gestellt worden, davon haben bereits 194 Antragsteller 187.031,30 Euro für ihre Anliegen ausbezahlt bekommen.

Existenzängste

Darunter der Fall von Marie. Alleinerzieherinnen von schwer behinderten Kindern sind eine besonders unterstützungswürdige Gruppe. Bedrückend ist die Zukunftsperspektive: Neben den Sorgen den Verlauf der Krankheiten betreffend, sind auch Existenzängste ständige Begleiterscheinungen. Können die Kinder in Sonderpädagogischen Kindergärten, in Inklusionsklassen oder speziellen Einrichtungen betreut werden? Wie wird nach der Eltern- oder Pflegekarenz Einkommen erzielt?

Working poor

Immer größer wird die Gruppe der „Working poor“: Menschen, die Jobs nachgehen, für die Löhne oder Einkommen unter der Armutsgrenze erzielt werden. Es sind Selbständige wie Paketzusteller, viele Teilzeitbeschäftigte, Menschen in Ein-Personen-Unternehmen, meist in der Pflege tätig, aber auch Regalbetreuerinnen in Handelsketten, geringfügig Beschäftigte und Leiharbeiter, die nur von einem befristeten Arbeitsverhältnis zum nächsten gelangen. Ihnen fehlt eine kontinuierliche Absicherung.So hat uns Frau A. mit ihrem Anliegen kontaktiert: Sie arbeitet Teilzeit, erzielt einen Gehalt von ca. 600 Euro. Um ihre Berufsaussichten zu verbessern, absolviert sie auf dem zweiten Bildungsweg eine neue Berufsausbildung mit einem Aufwand von 25 Wochenstunden. Nach der Trennung vom Partner hat sie sich eine Wohnung gesucht und auch möbliert um 400 Euro Miete gefunden. Mit der Wohnbeihilfe hat sie gehofft, über die Runden zu kommen. Doch diese wird seit 2019 neu abgewickelt: es gibt Mietkostenobergrenzen. Da die Miete von Frau A. darüber liegt, wurde keine Wohnbeihilfe zuerkannt, Mindestsicherung wird bei Schul- oder Uni-Ausbildungen ohnehin nicht gewährt.

„Kärntner in Not“ hat Maries Mutter sowie Frau A. finanziell geholfen. Von den fünf zu Weihnachten vorgestellten Fällen sind vier fast zur Ganze abgeschlossen. Heuer ist ein Anstieg bei den Anträgen zu erwarten. Somit ist das Ergebnis der 2018 erzielten Spenden eine Absicherung, dass „Kärntner in Not“ auch 2019 umfassend helfen kann. Danke an alle Spender!