Der ehemalige Kärntner und nunmehrige St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz hat am Montag eine Silvesterpredigt gehalten, in der es um Vergebung ging und in der er dafür appelliert hat, mehr miteinander zu sprechen. Das berichtete die Kathpress am Dienstag.

"Es muss heute darum gehen, miteinander und nicht übereinander zu sprechen", so Schwarz im St. Pöltner Dom laut der auf der Diözesanwebsite veröffentlichten Predigt. In einer auch im persönlichen Leben übermedialisierten Welt mit einer "aufgeheizten Empörungskultur" gelte dies mehr denn je.

"Wenn man angegriffen wird..."

Sein Jahreswechsel sei heuer "geprägt vom Nachdenken darüber, was es bedeutet, wenn man angegriffen wird, wenn sich Freunde gegen einen wenden, wenn Fassungslosigkeit statt Vertrauen und Sprachlosigkeit und Vorwürfe statt dem offenen und vertrauten Gespräch plötzlich vorherrschen", so der römisch-katholische Bischof. Mit weniger Medienbeteiligung würden dies viele Menschen im persönlichen Umfeld oder im Beruf erleben. "Daran nicht zu zerbrechen, sondern wachsen, oder weiter vertrauen, ist eine Herausforderung", erklärte der Bischof. "Gerade wenn das eigentlich Vertraute keinen Halt mehr gibt", brauche es Menschen, die "gemeinsam durchstehen" und "zusammenhalten".

"Bei so einem persönlichen Jahresrückblick geht es auch um Vergebung", setzte der Bischof wörtlich fort - "darum, zu vergeben, und auch darum, dass einem vergeben wird. Dass das, was unser Leben an Auswirkungen hat, den absichtlichen und den unabsichtlichen, auch schmerzen kann." Mit Jesus Christus im Blick gelte es "nicht zu verbittern und hart zu werden, sondern verständnisvoll und liebevoll, auch wenn eigentlich Gefühle der Ablehnung, Zorn und Wut vorherrschen".