Das große Aufräumen nach den schweren Unwettern in den letzten Tagen in Kärnten und in Osttirol läuft. In der Nacht hat sich die Lage in weiten Teilen des Landes entspannt. Allerdings soll es schon am Donnerstag wieder zu regnen beginnen.

Ein Großeinsatz läuft vor allem im Lesachtal, das noch immer von der Außenwelt abgeschnitten ist. 60 Soldaten sind im Einsatz.

In Lavamünd und im Gailtal gibt es Entwarnung. Zivilschutzalarm und einige Straßensperren sind aufgehoben. Nun können auch die evakuierten Bewohner wieder zurück in ihre Häuser und Wohnungen.

Die Ereignisse des Tages im Überblick:

19.49 Uhr: Auch Zivilschutzalarm in Rattendorf aufgehoben

Inzwischen wurde auch der Zivilschutzalarm in Rattendorf aufgehoben. Die evakuierten Bewohner sind in ihre Häuser zurückgekehrt. Somit ist kein Zivilschutzalarm mehr in Kärnten aufrecht.

Rattendorf kämpft gegen das Hochwasser

19.45 Uhr: Pumpen laufen weiter

Rund um Villach sind einige Feuerwehren nach wie vor im Einsatz. Sie pumpen Keller in der Nähe der Gail aus.

18.12 Uhr: Wanderwege gesperrt!

Aussendung der Marktgemeinde Greifenburg: "Aufgrund der starken Regenfälle und Sturmböen der letzten Tage sind die Wanderwege in unserer Gemeinde gesperrt und dürfen auf keinen Fall begangen werden. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis."

17.37 Uhr: Flugverbot für Drohnen

Im Großraum Lesachtal wurde aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres ein Flugverbot für Drohnen verfügt.

17.32 Uhr: Urlauber konnten das Lesachtal verlassen

Im Bereich Rattendorf und Latschach laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Die Dämme wurden gesichert. Die Einwohner konnten in ihre Häuser zurückkehren.

Gearbeitet wird auch weiterhin im Lesachtal, hier sind unter anderem 60 Pioniersoldaten des Österreichischen Bundesheeres im Einsatz. Für Anrainer und Einsatzkräfte ist die Zufahrt über die B111 mittlerweile zwischenzeitlich möglich. Die bisher eingeschlossenen Urlauber konnten abreisen.

Pioniere sollen Lesachtal wieder erreichbar machen

17.04 Uhr: 240 Kelag-Monteure im Einsatz

Rund 240 Monteure von Kärnten Netz sind schon den ganzen Tag über im Einsatz, um die Stromversorgung in Kärnten wieder herzustellen. „Knapp unter 1000 Kundenanlagen sind derzeit noch unversorgt“, sagt Kelag-Sprecher Josef Stocker. Bis zum späten Abend sollen es nur noch einige Hundert sein. Haushalte ohne Stromversorgung gibt es derzeit noch im Mölltal, im Oberen Drautal, in einigen Seitentälern rund um Bad Eisenkappel und im Lesachtal. „Hier konnten wir mit Notstromaggregaten 80 Prozent der Haushalte wieder versorgen“, sagt Stocker. Morgen gehen die Arbeiten mit rund 200 Leuten weiter.

17.00 Uhr: Fast alle Zivilschutzalarme aufgehoben

Nur noch in Rattendorf ist der Zivilschutzalarm aufrecht. Er soll aber ebenfalls bald aufgehoben werden. Evakuierte Menschen sollten bald wieder in ihre Häuser zurückkehren können.

16.45 Uhr: Caritas öffnet Katastrophenfonds

Viele Menschen stehen nach den verheerenden Unwettern vor dem Nichts. Die Caritas Kärnten öffnet daher ihren „Katastrophenfonds Kärnten“. Sie wird als erste Maßnahme nach Rücksprache mit Hermagors Bürgermeister Siegfried Ronacher und Dechant Andreas Tonka betroffenen Haushalten in Rattendorf im Oberen Gailtal nach einem Lokalaugenschein am kommenden Samstag eine Soforthilfe in der Höhe von rund 10.000 Euro zukommen lassen.

„Schnelle Hilfe tut angesichts dessen, dass der Winter vor der Tür steht, not“, appelliert Caritasdirektor Josef Marketz an das Mitgefühl der Kärntnerinnen und Kärntner. Damit die Caritas in weiteren besonderen Härtefällen rasch und treffsicher helfen kann, bittet Marketz um Spenden. „Leben wir doch bitte gemeinsam die Solidarität mit der betroffenen, leidgeprüften Bevölkerung!“

16.35 Uhr: Strom in Liesing und Klebas

Im Lesachtal gibt es in den beiden Ortschaften Liesing und Klebas wieder Strom. Die Kelag ist mit einem riesigen Stromaggregat angerückt.

© KLZ/Hartweger

15.15 Uhr: Zivilschutzalarm in Lavamünd aufgehoben

Auch die Straßen sind nun wieder geöffnet, die evakuierten Bewohner dürfen in ihre Häuser und Wohnungen zurück. Tagsüber wurde der mobile Hochwasserschutz abgebaut. Die Verbund-Einsatzstäbe bleiben vorerst aufrecht, wie Verbund-Sprecher Robert Zechner Mittwochnachmittag mitteilt. "Aus derzeitiger Einschätzung sollten auch die für die nächsten Tage prognostizierten Niederschläge sicher durch die Kraftwerkskette abgeführt werden. Darüber hinaus wurden die großen Speicherseen der Kraftwerksgruppe Malta-Reißeck in den Hohen Tauern bereits wieder in die Lage versetzt, größere Niederschlagsmengen im mehrere hundert Quadratkilometer großen Einzugsgebiet zu speichern."

Riesiger Schwemmgutteppich bei den Kraftwerken an der Drau
Riesiger Schwemmgutteppich bei den Kraftwerken an der Drau © Verbund

Die Zentralwarten der beiden Verbund-Kraftwerke bleiben weiterhin voll besetzt, in den vergangenen Tagen standen 250 Verbund-Mitarbeiter rund um die Uhr im Hochwasser-Einsatz.

15.10 Uhr: Bundesheer packt mit an

60 Soldaten des Pionierbataillons 1 aus Villach sind mit zwei schweren Pioniermaschinen in Kötschach-Mauthen eingerückt, um die örtlichen Feuerwehren und Einsatzkräfte bei den Aufräumarbeiten zu unterstützen. Die Lesachtal Straße muss von Windwürfen befreit werden, damit diese wieder befahrbar ist.

Das Jägerbataillon 26 hilft mit 20 Mann bei der Beseitigung von Vermurungen in der Gemeinde Rangersdorf im Mölltal. Weiters sind noch zwei Kettensägen-Trupps im Einsatz. Sie helfen den Kärnten Netz-Monteuren bei der Wiederherstellung der Stromversorgung im Raum Eisenkappel. Vier Hubschrauber stehen zur Verfügung, um die Einsatzkräfte bei den Aufräumarbeiten und der Wiederherstellung der Stromversorgung zu unterstützen.

© Christian Debelak/Bundesheer

14.44 Uhr: Auto wieder aufgetaucht

Dass sie ihr im Jahr 1969 gestohlenes Auto je wieder sehen wird, daran hat eine 69-jährige Frau aus Diex wohl nicht mehr geglaubt. Als am Montag der Pegel der Drau im Gemeindegebiet Völkermarkt abgesenkt wurde, tauchte ihr Puch 500 buchstäblich wieder auf.

Die Drau gab gestohlenes Auto nach 49 Jahren wieder frei
Die Drau gab gestohlenes Auto nach 49 Jahren wieder frei © Felix Kosche

13.30 Uhr: Landeshauptmann in Kötschach-Mauthen

Jetzt um 13.30 Uhr treffen Landeshauptmann Peter Kaiser und die Landesräte Daniel Fellner und Martin Gruber in Kötschach-Mauthen ein. Sie wollen sich ein Bild von der aktuellen Lage machen.

13.25 Uhr: Raggaschlucht zerstört

Die Einsatzkräfte stehen auch in Flattach vor einer großen Herausforderung. Das beliebte Ausflugsziel, die Raggaschlucht, wurde von tosenden Wassermassen komplett zerstört. Bagger stehen bereits im Einsatz, auch das Bundesheer. Einen Überblick über die Straßenschäden im Drau- und Mölltal gibt es hier.

13.10 Uhr: Ab morgen fahren die Züge wieder

Gute Nachricht für Pendler und Zugreisende: Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) nehmen morgen die Bahnstrecken zwischen Spittal/Millstätter See und Lienz sowie zwischen Villach und Rosenbach wieder in Betrieb. Bis dahin muss man auf den Schienenersatzverkehr ausweichen. Die Karawankenbahnstrecke für den Güterverkehr schon ab heute Nachmittag zur Verfügung.

12.57 Uhr: Baldramsdorfer Landesstraße ist wieder frei

Die FF Olsach-Molzbichl ist heute mit ihrer Straßenwaschanlage ausgerückt, um die Kollegen in Rosenheim zu unterstützen. Gemeinsam mit der FF Baldramsdorf wurde die Baldramsdorfer Straße L5 zwischen Rosenheim und Lendorf gereinigt und mittags wieder für den Verkehr frei gegeben. Gute Fahrt!

12.45 Uhr: Möll muss zurück ins Bett

In der Ortschaft Lainach bei Rangersdorf im Mölltal sind 15 bis 20 Bagger, Lkw und schwere Maschinen dabei, die Spuren der Verwüstung in den Griff zu bekommen. Rund 300 Meter der B 106 sind noch von Schlamm und Geröll verdeckt, die Möll hat das Flussbett verlassen und sich ihren eigenen Weg gesucht. Derzeit fließt sie über Wiesen.

Arbeiten in Lainach laufen auf Hochtouren
Arbeiten in Lainach laufen auf Hochtouren © Klz/Kleinsasser

Die Schäden an den zuvor evakuierten Häusern halten sich in Grenzen. "Schuld" ist das Rückhaltebecken, das die Mure teilte und somit an den Häusern vorbei lenkte. Dennoch müssen Keller von Schlamm befreit werden. Entwurzelte Bäume sorgen für Verklausungen. Läuft alles nach Plan, könnte die Straße bis zum Abend wieder frei sein. Auch das Bundesheer steht in Lainach im Einsatz und hilft mit.

12.38 Uhr: Mittendrin statt nur dabei

Wenn Helfer selbst Hilfe brauchen: Die FF Judendorf musste ein "Wirtschaftsfahrzug in Not" bergen, das bei Aufräumarbeiten den Boden unter den Reifen verlor.

12.25 Uhr: Wieder Niederschläge angesagt

Schon ab morgen soll es wieder regnen, vor allem im Gailtal sollen 50 Liter pro Quadratmeter von oben kommen. Im Karawankenbereich etwa 30 Liter, heißt es von der ZAMG. Die Niederschläge in den kommenden Tagen lassen dennoch keine Probleme für die Pegelstände der Flüsse erwarten, meinen Experten. Laut Johannes Moser vom hydrographischen Dienst des Landes drohen aber Hangrutschungen, weil der Boden gesättigt ist.

Die Durchflussmenge der Drau wird entlang der Kraftwerkskette konstant bei 1000 Kubikmeter in der Sekunde gehalten. 38 Millionen Kubikmeter Wasser werden derzeit im Gailtal zurück gehalten, um die Pegelstände Richtung Lavamünd zu stabilisieren.

12.18 Uhr: 10.000 Liter pro Minute abgepumpt

Auch in Villach laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. 70 Mitarbeiter des Wirtschaftshofes haben alle Hände voll zu tun, vor allem im Bereich der Fußgängerbrücke St. Martin. Die Feuerwehren sind seit Dienstagnachmittag mit Pumparbeiten beschäftigt. Vier Tragkraftspritzen und sechs Schmutzwasserpumpen pumpen 10.000 Liter pro Minute über den Gaildamm. Die Arbeiten sollen im Laufe des Tages abgeschlossen sein, heißt es.

12 Uhr: Riskanter Flick-Einsatz

Augenzeugen berichten von einem Bild "unvorstellbarer Urgewalt": Mit 1800 Litern pro Sekunde schießt die Drau durch die Wehranlage des Kraftwerks Rosegg-St. Martin in Villach. Die Welle ist rund vier Meter hoch, die Gischt acht Meter. Dort sind rund 35 Meter der Uferbefestigung weggebrochen, die nun provisorisch gerichtet wird. Techniker des Verbunds arbeiten derzeit an Seilen gesichert und mit Rettungswesten am Ufer.

Arbeiten an der Wehranlage des Kraftwerks Rosegg-St. Martin
Arbeiten an der Wehranlage des Kraftwerks Rosegg-St. Martin © Klz/Peter Kimeswenger

Einer von ihnen ist Martin Kelich, der die Steuerknüppeln eines 35 Tonnen Baggers seines Arbeitgebers des Erbewegungsunternehmens Urschitz bedient. Zentimeter um Zentimeter tastet er sich an die Uferbefestigung heran. Der riesige Baggerlöffel greift nach tonnenschweren Felsbrocken, die im Viertelstundentakt von Lkw angeliefert werden. Bisher haben wir bereits 1600 Tonnen Gestein eingearbeitet und trotzdem scheint es, als sei nichts passiert“, sagt Kelich. 

Kraftwerk Rosegg: Uferbefestigung weggebrochen

11.46 Uhr: Monteure rücken ins Lesachtal vor

Nicht nur die Soldaten, auch Kärnten Netz-Monteure rücken nun ins Lesachtal vor. In St. Lorenzen wird ein Notstromaggregat aufgebaut, da die Leitung in dem Bereich an mehreren Stellen zerstört ist. Derzeit sind kärntenweit noch 1500 Haushalte vom Stromnetz getrennt.

Generell stehen derzeit weit mehr als 240 Fachkräfte des Kärnten Netz, des Bundesheeres, der Stadtwerke Klagenfurt und des Maschinenrings stehen im Einsatz. Die Kelag Energie hofft, dass bis heute Abend wieder alle Kunden mit Strom versorgt sind.

11.44 Uhr: Osttirol von allen Seiten erreichbar

Update aus Osttirol: Im Laufe des Tages werden wieder viele Straßen für den Verkehr freigegeben, somit ist der Bezirk wieder erreichbar. Nach wie sind hunderte Einsatzkräfte dabei, Straßenabschnitte und Hänge zu sichern, Murenmaterial und umgestürzte Bäume zu beseitigen.

11.27 Uhr: Hunderte Haushalte stromlos

Immer noch hunderte Haushalte sind in Bad Eisenkappel ohne Strom. Vereinzelte Höfe sind von der Außenwelt abgeschnitten. Die Monteure von Kärnten Netz sind auch hier im Dauereinsatz.

11.15 Uhr: Bewohner wieder in ihren Häusern

Das Wasser in Rattendorf bei Hermagor geht zurück, die Aufräumarbeiten in den betroffenen Häusern laufen an. Jetzt erst sieht man, wie schwer Rattendorf von diesem Hochwasser heimgesucht wurde. Die Schäden sind beträchtlich. Derzeit hat die Feuerwehr alle verfügbaren Pumpen in Betrieb, um die Keller auszupumpen. Wasserfrei ist bereits die Dorfkirche. Rattendorfer hoffen, dass Kräfte des Bundesheeres zur Unterstützung angefordert werden.

10.55 Uhr: Herrenlose Tretboote

Über Nacht ist der Wasserstand im Rückhaltebecken der Gail (Pressegger See) langsam angestiegen. Fünf Feuerwehren stehen seither im Einsatz, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Steigt das Wasser weiter, sind einige Häuser von Überschwemmungen bedroht. Eine Großpumpe kommt nun zum Einsatz, um von Überflutung bedrohte Häuser zu schützen. Detail am Rande: Die Flut hat bereits einige Tretboote losgerissen, die im Schilfgürtel gestrandet sind.

Die Straße nach Latschach im Gailtal ist überflutet
Die Straße nach Latschach im Gailtal ist überflutet © Claudia Lux

10.35 Uhr: Bundeskanzler sagt finanzielle Hilfe zu

Bei der Pressekonferenz des Landes-Krisenstabes sichert Bundeskanzler Sebastian Kurz Mittel aus dem Katastrophenschutzfonds zu.

Der Live-Stream zum Nachschauen:

9.45 Uhr: 800 Haushalte in Osttirol ohne Strom

In den Morgenstunden waren nach wie vor über 800 Osttiroler Haushalte ohne Strom. Die Experten der Tinetz arbeiteten mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Versorgung. Derzeit sind 36 Trafostationen in elf Gemeinden noch unversorgt. Die Arbeiten gestalten sich aufgrund der teils schweren Erreichbarkeit der Trafostationen als äußerst schwierig.

9.36 Uhr: Sturmschäden auch in Slowenien

Vor allem der Norden des Landes wurde schwer getroffen, Vermurungen und Stürme richteten an Häusern und Straßen erheblichen Schaden an.

9.15 Uhr: Lage im abgeschnittenen Lesachtal

Vor allem in der Ortschaft Birnbaum sind die Schäden massiv, etliche Dächer abgedeckt, mehrere 1000 Hektar Hang regelrecht "abrasiert". Das Bundesheer versucht, die Verbindungsstraße nach Kötschach-Mauthen wieder instand zusetzen. Auch 120 Hotelgäste sitzen im Tuffbad fest. Geologen sind vor Ort. Es heißt abwarten, ob sie grünes Licht geben. Um 11 Uhr tagt im Lesachtal der Krisenstab. Wichtige Info für alle, die hinaus müssen oder wollen: Die B111 zwischen Obertilliach und Maria Luggau wird laut Feuerwehr heute von 13 bis 13.30 Uhr auf eigene Gefahr befahrbar. 

Auch im Mölltal laufen Aufräumarbeiten.

9.08 Uhr: Zivilschutzalarm wird um 15 Uhr aufgehoben

In Lavamünd gibt es langsam Entwarnung, die Pegelstände sind über Nacht zurückgegangen. Die Durchflussmenge der Drau beträgt in der Früh 927 Kubikmeter pro Sekunde. Straßensperren sind allerdings weiterhin aufrecht, der mobile Hochwasserschutz ebenso, da am Abend Wasser in die Keller am Drauspitz eingedrungen war. Derzeit ist die Freiwillige Feuerwehr mit Pumparbeiten beschäftigt.

Zivilschutzalarm wird am Nachmittag aufgehoben

Bezirkshauptmann Georg Fejan gibt bekannt, dass der Zivilschutzalarm um 15 Uhr aufgehoben wird. Sprich, die Lavamünder dürfen wieder in ihre Häuser, die Straßensperren werden aufgehoben. „Die Pegelstände sinken kontinuierlich, die Straßensperren sind aber dennoch notwendig, da die Feuerwehren so ungestört die Abbauarbeiten des mobilen Hochwasserschutzes durchführen können“, sagt Fejan.

9.00 Uhr: Krisenstab tagt

Verantwortliche der Feuerwehr, des Bundesheeres und des Landes treffen sich in Klagenfurt zu einer Lagebesprechung, bei der auch Bundeskanzler Sebastian Kurz, Landeshauptmann Peter Kaiser, Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner und Landesrat Martin Gruber anwesend sind.

© Klz/Sebestyen

Bundesheer im Einsatz

Auf ihnen ruhen die Hoffnungen der rund 1500 Bewohner des Lesachtales: Heute beginnen 60 Soldaten des Pionierbataillons 1 aus Villach unter dem Kommando von Oberst Volkmar Ertl die Straße von Kötschach Mauthen nach Maria Luggau zumindest einspurig wieder befahrbar zu machen. Zwei schwere Pioniermaschinen wurden hierfür nach Kötschach-Mauthen verlegt. Erdrutsche und hunderte von orkanartigen Stürmen entwurzelte und geknickte Bäume müssen beseitigt werden.

Das Jägerbataillon 26 hilft mit 20 Mann bei der Beseitigung von Vermurungen in der Gemeinde Rangersdorf im Mölltal. Weiters sind noch zwei Kettensägen-Trupps im Einsatz. Sie helfen den Kärnten Netz-Monteuren bei der Wiederherstellung der Stromversorgung im Raum Eisenkappel. Vier Hubschrauber stehen zur Verfügung, um die Einsatzkräfte bei den Aufräumarbeiten und der Wiederherstellung der Stromversorgung zu unterstützen. Einstweilen ist die Polizeiinspektion Liesing dank Funkverbindungen ein wichtiger Kommunikationskontenpunkt zur Außenwelt. Der Handyempfang ist durch umgestürzte Umsetzermasten teilweise zusammengebrochen. Auch im Tuffbad warten 120 Gäste darauf, wieder abreisen zu können.

18 Feuerwehren seit 8 Uhr im Einsatz

Laut Landeswarn- und Alarmzentrale (LAWZ) verlief die Nacht in Kärnten relativ ruhig und war geprägt von Pumparbeiten und Kontrollgängen in den Hotspots Gaital, Lesachtal, Mölltal, Drautal, Lavamünd und auch in Villach-Land. Seit 8 Uhr in der Früh sind laut LAWZ 18 Feuerwehren  in Hermagor, Teilen Spittals und Lavamünd im Einsatz.

Lavamünd: Pegel sinkt, Straßensperren aufrecht

Die Lavamünder beginnen langsam mit dem Abbau
Die Lavamünder beginnen langsam mit dem Abbau © Klz/Martina Schmerlaib

In Lavamünd gibt es Entwarnung, die Pegelstände gehen zurück. Die Durchflussmenge der Drau beträgt aktuell 927 Kubikmeter pro Sekunde. Straßensperre aufrecht, mobiler Hochwasserschutz ebenso, am Abend ist Wasser in die Keller am Drauspitz eingedrungen. Derzeit ist die Freiwillige Feuerwehr mit Pumparbeiten beschäftigt.

Rattendorf überflutet

Kritisch ist die Situation nach wie vor in Rattendorf. Hier wurden 25 Häuser überflutet, die Menschen mussten die Nacht in Notunterkünften verbringen. Auch sonst bleibt die Lage im Gailtal angespannt. Mit Erkundungsflügen will man die Stellen ausmachen, an denen nun gefahrlos mit dem Aufräumen begonnen werden kann - am Vormittag waren nämlich noch immer einige Straßen gesperrt. Neben Überflutungen und Muren haben die Einsatzkräfte auch mit vom Sturm umgeworfenen Bäumen zu kämpfen. 

Unwetter: Nun beginnt in Kärnten das große Aufräumen

Auch das Mölltal wurde von Sturm und Hochwasser arg in Mitleidenschaft gezogen, das Ausmaß der Schäden ist noch nicht abschätzbar. Im Möll-, Gail-, Lesach- und Lavanttal sind noch immer rund 2000 Haushalte ohne Strom. Die Techniker der Kelag sind im Dauereinsatz.

Am Donnerstag kommt der nächste Regen

Nach einer Wetterberuhigung am Mittwoch wird es am Donnerstag neuerlich nass. "Von Süden kommt die nächste Front auf uns zu. Das bedeutet neuerlich Regen“, sagt Reinhard Prugger von den „Meteo Experts“. Schwerpunkt des Niederschlags wird am Donnerstag wieder im Lesachtal, im Gailtal, im Drautal und Pustertal sein, aber auch in den Karawanken. Die Frage wird lauten: Wie stark wird sich der Pegelstand von Flüssen wie Drau und Gail beruhigen, bevor neuerlich Regen vom Himmel fällt? 

Es wird auch wieder windig, aber nicht so stark, wie zu Wochenbeginn. Windspitzen von bis zu 160 Stundenkilometern wie am Loibl oder Plöckenpass waren deshalb möglich, weil das Tiefdruckgebiet so stark war. Das neuerliche Tiefdruckgebiet fällt laut Prognosen schwächer aus.