Auf ihnen ruhen die Hoffnungen der rund 1500 Bewohner des Lesachtales: Heute beginnen 60 Soldaten des Pionierbataillons 1 aus Villach unter dem Kommando von Oberst Volkmar Ertl die Straße von Kötschach Mauthen nach Maria Luggau zumindest einspurig wieder befahrbar zu machen, mit schwerem Gerät. Erdrutsche und hunderte von orkanartigen Stürmen entwurzelte und geknickte Bäume müssen beseitigt werden.

Erste Erkundungen haben gezeigt, dass Teile der Fahrbahn weggerissen wurden. Hier wird es jetzt an den Pionieren zusammen mit Experten der Straßenverwaltung und der Wildbachverbauung liegen, Lösungen zu erarbeiten. Der Bundesheer-Einsatz könnte längere Zeit in Anspruch nehmen. Zum Einsatz kommt schweres Räumgerät. Einstweilen ist die Polizeiinspektion Liesing dank Funkverbindungen ein wichtiger Kommunikationskontenpunkt zur Außenwelt. Der Handyempfang ist durch umgestürzte Umsetzermasten teilweise zusammengebrochen. Auch im Tuffbad warten 120 Gäste darauf, wieder abreisen zu können.

18 Feuerwehren seit 8 Uhr im Einsatz

Laut Landeswarn- und Alarmzentrale (LAWZ) verlief die Nacht in Kärnten relativ ruhig und war geprägt von Pumparbeiten und Kontrollgängen in den Hotspots Gaital, Lesachtal, Mölltal, Drautal, Lavamünd und auch in Villach-Land. Seit 8 Uhr in der Früh sind laut LAWZ 18 Feuerwehren  in Hermagor, Teilen Spittals und Lavamünd im Einsatz.

Live von der Krisenstab-Pressekonferenz

Der Krisenstab des Landes setzt sich heute um 9.30 Uhr erneut zusammen. Verantwortliche der Feuerwehr, des Bundesheers und des Landes treffen sich zur Lagebesprechung, bei der auch Bundeskanzler Sebastian Kurz, Landeshauptmann Peter Kaiser, Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner und Landesrat Martin Gruber sein werden. Wir berichten live von der Pressekonferenz im Anschluss.

Lavamünd: Pegel sinkt, Straßensperren aufrecht

Die Lavamünder beginnen langsam mit dem Abbau
Die Lavamünder beginnen langsam mit dem Abbau © Klz/Martina Schmerlaib

In Lavamünd gibt es Entwarnung, die Pegelstände gehen zurück. Die Durchflussmenge der Drau beträgt aktuell 927 Kubikmeter pro Sekunde. Straßensperre aufrecht, mobiler Hochwasserschutz ebenso, am Abend ist Wasser in die Keller am Drauspitz eingedrungen. Derzeit ist die Freiwillige Feuerwehr mit Pumparbeiten beschäftigt.

Rattendorf überflutet

Kritisch ist die Situation nach wie vor in Rattendorf. Hier wurden 25 Häuser überflutet, die Menschen mussten die Nacht in Notunterkünften verbringen. Auch sonst bleibt die Lage im Gailtal angespannt. Mit Erkundungsflügen will man die Stellen ausmachen, an denen nun gefahrlos mit dem Aufräumen begonnen werden kann - am Vormittag waren nämlich noch immer einige Straßen gesperrt. Neben Überflutungen und Muren haben die Einsatzkräfte auch mit vom Sturm umgeworfenen Bäumen zu kämpfen. 

Unwetter: Nun beginnt in Kärnten das große Aufräumen

Auch das Mölltal wurde von Sturm und Hochwasser arg in Mitleidenschaft gezogen, das Ausmaß der Schäden ist noch nicht abschätzbar. Im Möll-, Gail-, Lesach- und Lavanttal sind noch immer rund 2000 Haushalte ohne Strom. Die Techniker der Kelag sind im Dauereinsatz.

Am Donnerstag kommt der nächste Regen

Nach einer Wetterberuhigung am Mittwoch wird es am Donnerstag neuerlich nass. "Von Süden kommt die nächste Front auf uns zu. Das bedeutet neuerlich Regen“, sagt Reinhard Prugger von den „Meteo Experts“. Schwerpunkt des Niederschlags wird am Donnerstag wieder im Lesachtal, im Gailtal, im Drautal und Pustertal sein, aber auch in den Karawanken. Die Frage wird lauten: Wie stark wird sich der Pegelstand von Flüssen wie Drau und Gail beruhigen, bevor neuerlich Regen vom Himmel fällt? 

Es wird auch wieder windig, aber nicht so stark, wie zu Wochenbeginn. Windspitzen von bis zu 160 Stundenkilometern wie am Loibl oder Plöckenpass waren deshalb möglich, weil das Tiefdruckgebiet so stark war. Das neuerliche Tiefdruckgebiet fällt laut Prognosen schwächer aus.