Das McDonald’s-Restaurant an der Spanischen Treppe in Rom, ein Fress-Tempel mit antikisierenden Säulen, künstlichen Palmen und fetten Burgern war in den 80er-Jahren Anlass zur Gründung der Slow-Food-Bewegung. Ihr Konzept: Widerstand gegen die Standardisierung von Geschmack und Esskultur. Stattdessen: regionale Lebensmittel, keine Umweltbelastung, faire Preise. Die Organisation ist auf eine Million Mitglieder in 160 Staaten gewachsen und ist bisher vor allem als touristisches Konzept bekannt. Die Region Gailtal/Lesachtal zum Beispiel ist eine Slow-Food-Reiseregion. Studien belegen: Nach gutem Wetter und schöner Landschaft sind regionale Speisen der drittwichtigste Urlaubsanspruch. Der von Kärnten Werbung, Genussland, Wirtschaftskammer und weiteren Partnern gegründete Verein „Gut Sauber Fair“ bekam jetzt von Slow Food International einen bemerkenswerten Auftrag. Kärnten soll so genannte Slow-Food-Villages, also Dörfer, entwickeln, die das Thema bzw. das regionale, „langsame“ Essen tiefer in die Gesellschaft implementieren: nicht nur in Gasthäusern und Hotels, sondern auch in Kindergärten, Schulen, Krankehäuser, Pflegeheime.