Wie in Kärnten kümmert sich in Friaul die Caritas um viele Flüchtlinge. „Menschen, die aus ihrem Land fliehen mussten, die ein Recht auf Asyl haben und auf irgend einem Weg nach Italien kommen, versuchen wir zu helfen, so gut wir können“, sagt Paolo Zenarolla, Vize-Direktor der Caritas der Diözese Udine: „Zu uns kommen sehr viele aus dem Süden, übers Meer. Wir fühlen uns eigentlich weniger verpflichtet, die Flüchtlinge, die über Europas Ostgrenzen kommen, aufzunehmen“, erklärt er, „dafür wären doch die Länder zuständig, in denen sie zuerst ankommen.“ Aber die Konvention von Dublin funktioniere nicht, betont Zenarolla. „Doch auch wir müssen uns an internationales Recht halten“, so der Caritas-Vize-Chef: „Daher müssten wir viele zurückschicken. Aber dann verlieren sie noch mehr Zeit, ehe sie wieder Fuß fassen können und Stabilität finden“, so Zenarolla: „Werden Menschen hin- und hergeschoben, so besteht die Gefahr, dass sie von Verbrecherorganisationen vereinnahmt werden.“ Es gehe um „viel bessere Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg. Flüchtlinge korrekt aufzunehmen, wäre auch ein Weg zu sozialer Kontrolle.“