Tatsächlich hat die Industriellenvereinigung (IV) Anfang März die Einführung von Notkollektivverträgen gefordert. Jochen Pildner-Steinburg, Präsident der Steirischen IV hält solche Lohnreduktionen auf Betriebsebene in der derzeitigen Situation für angemessen. Laut Pildner-Steinburg werde es wahrscheinlich dazu kommen, dass weitere steirische Industrieunternehmen den selben Weg wie Magna einschlagen. Pildner-Steinburg: "Man wird in Form von Notkollektivverträgen auf Betriebsebene Reduktionen vornehmen müssen." Es ginge hier schließlich um die Rettung von Arbeitsplätzen.

Facharbeiter halten. Für Claudia Mischensky, Geschäftsführerin der IV-Kärnten, sind etwaige Verhandlungen mit den Mitarbeitern Sache der einzelnen Unternehmen. Aber eines ist für sie klar: Die Betriebe wollen ihr Personal halten. Schließlich hätten die Unternehmen in den vergangenen Jahren vor allem Facharbeiter gesucht, die man auch in Zukunft brauchen werde.

Keine Urlaubspauschalen. Direkten Lohnverzicht gibt es bei Infineon Österreich zwar nicht, allerdings verzichtet das Infineon-Personal auf die Überstundenpauschalen, so Pressesprecherin Ingrid Lawicka. Über unbezahlten Urlaub würde auch das Management auf zehn bis 15 Prozent des Gehaltes verzichten.

AK lehnt Lohnkürzungen ab. Walter Rotschädl, Präsident der steirischen Arbeiterkammer, sieht den Lohnverzicht eher sekptisch. "Es ist die Sache der Betriebsräte, jetzt zu verhandeln." Rotschädl betont, dass sich die AK eindeutig hinter die Mitarbeiter stellt und jede Entscheidung der Betriebsräte unterstützen will. Gleichzeitig spricht er gegenüber Magna eine Warnung aus: "Sollte auch nur einer der Betroffen, der nicht verzichtet, gekündigt werden, werden wir das als Motivkündigung anfechtetn."

Nicht vorstellbar. Für Thomas Finker, Pressesprecher der Anton Paar GmbH, ist ein Lohnverzicht wie bei Magna unvorstellbar. "Man kann von den Mitarbeitern nicht verlangen, dass sie gleich viel arbeiten und weniger bekommen. Das entspricht nicht unserer Firmenphilosophie." Was es bei Anton Paar schon gäbe, ist, dass man bei Überkapazitäten an die Mitarbeiter herantritt, um über eine Stundenreduktion zu verhandeln. Das wirke sich natürlich auch auf das Gehalt aus. Aber weniger Geld bei gleicher Arbeit sei unfair, so Finker.