Ein deutscher Industrieller hat soeben gemeint, es sei derzeit in den Unternehmen nur mehr ein "Fahren auf Sicht" möglich. Wie gehen Sie mit dieser völlig neuen Situation um?
Monika Kircher-Kohl: Ich war nie eine Gut-Wetter-Managerin. Als ich 2001 ziemlich frisch bei Infineon war, gab es den ersten großen Einbruch. Er war aber von der Breite als auch von den Sparten nicht so dramatisch wie der jetzige. Das ist die schlimmste Krise seit Bestehen der Branche. Die Halbleiterei war aber nie durch Stabilität verwöhnt. Das ist das Positive: Wir haben gelernt, Flexibilitätsmanagement ganz groß zu schreiben. Zum zweiten ist bei Fahren auf Sicht wichtig, dass man kurzfristig mehrere Szenarien in der Schublade hat und auch mit den Mitarbeitern kommuniziert hat.