Wer macht bei der ersten "Langen Nacht" in Kärnten mit und was hat die Universität als "Hauptlieferant" von Projekten zur Teilnahme bewogen?
JUTTA MENSCHIK: Außer uns mit dabei sind der Kärntner Wirtschaftsförderungs-Fonds (KWF), die Fachhochschule Kärnten, Carinthian Tech Research, Infineon, der Technologiepark Villach und weitere Unternehmen. Wir machen mit, weil wir nicht nur regional, sondern auch in der österreichischen Forschungslandschaft vorkommen wollen.

Welchen Nutzen verspricht sich die Uni mit ihren mehr als 60 Präsentationen von der Teilnahme?
MENSCHIK: Wir müssen unsere Arbeit, zu der Forschung gehört, dokumentieren. Oft geschieht das durch Zahlen, Daten und Fakten zum Nachlesen. Heute Abend ist Forschung sinnlich erfahrbar, zum Anfassen, Zuschauen, Zuhören, Mitmachen. Diese Nacht wird ein Fest für Gehirnzellen. Es gibt aber noch einen zweiten Grund für unser Engagement: Die Leute - auch die Steuerzahler - sollen verstehen, warum Forschung sinnvoll und nützlich ist. Und wir wollen Menschen anregen, Kärnten und Klagenfurt als Studienort in Erwägung zu ziehen.

Welche Rolle spielt die Forschung in Kärnten?
MENSCHIK: Das hat KWF-Vorstand Hans Schönegger schön gesagt: Vor wenigen Jahren lag Kärnten bei der Forschungquote an achter Stelle in Österreich. Heute hat sich unser Bundesland auf Platz drei vorgearbeitet.

Was bringt Forschung?
MENSCHIK: An unserer Universität ist sie oft anwendungsbezogen; in Wirtschaft und Technik gibt es enge Kooperationen mit Firmen. Aber auch Geisteswissenschaften liefern Unterstützung, denn jede Form von Kultur ist immer auch eine Leistung fürs Land.

Und wie rechnet sich Forschung?
MENSCHIK: Für Laien am eingängigsten, wenn sie eins zu eins in die Anwendung fließt. Grundlagenforschung ist aber auch sehr wichtig: Wenn jemand etwas Neues dazu entdeckt, wie eine Zelle funktioniert, ist das zwar nicht unmittelbar umsetzbar. Aber in ein paar Jahren kann es eminent wichtig werden.

Ein "typischer Forscher" ist für viele immer noch ein älterer und zerstreuter Wissenschafter.
MENSCHIK: Forschung kann einen so packen, dass man alles um sich herum vergisst, aber eben nur zeitweise. Ansonsten sind wir froh, junge Menschen - vor allem mehr Frauen - für die Forschung zu gewinnen. Zum Glück passiert das immer öfter.

Ist Forschung nicht eine Art menschliches Grundstreben?
MENSCHIK: Das kann man sagen. Forschung ist Neugier auf höchstem professionellem Niveau.