Nur die Kärntner Jungschwarzen wagten sich gestern offensiv aus der Deckung: "Josef Pröll ist ein starkes Zeichen", bejubelte JVP-Chefin Julia Schaar in einer Aussendung den Wechsel an der Spitze der Bundes-ÖVP. Zugleich forderte sie weitere "personelle Veränderungen und eine Verjüngung des Teams. Es sind keine Leute mehr da, die die Jungen verstehen."

Kärntner ÖVP. Die übrigen Granden der Kärntner Volkspartei äußerten sich zur Kür Josef Prölls erst auf Nachfrage der Kleinen Zeitung - und dies in seltener Einmütigkeit. Tenor: Man begrüße die Personal-Entscheidung der Bundespartei und hoffe, dass der neue starke Mann an der Spitze im Zuge allfälliger Koalitionsverhandlungen die Position der Kärntner ÖVP berücksichtige. Der Landesvorstand hat sich am Montag einstimmig gegen eine Neuauflage der rot-schwarzen Koalition auf Bundesebene ausgesprochen. Etliche Funktionäre machen kein Hehl daraus, dass sie einen Gang in die Opposition befürworten.