Ist es in Österreich möglich, in Würde alt zu werden? Diese und ähnliche Fragen bewegten die Teilnehmer des 18. Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegekongresses in Villach. Die Generation der über 60-Jährigen wird bis 2020 auf 26 Prozent und bis 2030 auf mehr als dreißig Prozent ansteigen, brachte Moderator Johannes Habich zu Bewusstsein.

Spaßgesellschaft. Zählen in unserer Spaßgesellschaft nur mehr die "Evergreens" und sind die Pflegefälle eine unnötige Belastung? Was erwartet sie heute? Nichts Gutes, wenn es nach der illustren Diskussionsrunde geht. "Das Pflegepersonal ist überfordert und schlecht honoriert", sagt Sozialreferent Landesrat Christian Ragger. Für die Aussage "Schafft Bildungschancen und gute Arbeitsplätze, dann haben wir genug Pflegepersonal", erntete Professorin Elisabeth Seidl kräftigen Applaus.

Finanzierung. Ein Problem ist die Finanzierung. "Achtzig Prozent der Kosten benötigt der Mensch in den letzten Lebensjahren", so der Wiener Philosoph Peter Kampits. Eine Umverteilung der Finanzmittel ist gefragt. "Geld soll dorthin fließen, wo Menschen es brauchen, jedoch nicht in Krankenhäuser. Schaffen wir Anreize zur qualitativen Pflege zu Hause", rät Kampits. "In Oberösterreich ersetzen bereits 4000 Wohnungen die Heime", ergänzt Seidl.

Heimatliche Gefilde. In der Zukunft wird ein vernetztes Team von gut ausgebildeten Ärzten, Pflegern, Seelsorgern und Angehörigen benötigt, die die wachsende Masse alter Menschen in heimatlichen Gefilden auffangen wird.