Dies beklagte die Obfrau des Kulturvereines deutschsprachiger Frauen "Brücken" in Marburg/Maribor, Veronika Haring, beim Minderheitenseminar im Europahaus Neumarkt. Stets werde auf das Kulturabkommen verwiesen, das aber finanziell völlig unzureichend dotiert ist. In einer mit einer Gegenstimme angenommenen Resolution wird die Forderung Harings nach parlamentarischer Anerkennung unterstützt. Ganz im Gegensatz zu Slowenien erklärte Rudolf Weiss vom Verband der Donauschwaben, dass sie nicht mehr in einem Getto leben, und fügte hinzu, dass die Verbrechen nach Kriegsende nicht von einem Volk, sondern von einem Regime verübt worden seien. Das serbische Parlament habe diese verurteilt. Christian Paul Chioncel aus Reschitza zeigte sich mit der Minderheitenpolitik in Rumänien zufrieden. Derzeit werde der "Ausverkauf" der deutschen Minderheit nach dem Krieg diskutiert. Auf die neue Sicht der Volksgruppenfrage in Kärnten wies Marjan Sturm hin. Ein interessanter Versöhnungsprozess sei mit Josef Feldner losgetreten worden. Über die Entwicklung der Menschenrechtsfragen informierte Heinz Tichy, geistiger Vater des Seminars. Den Schutz der Minderheit in der Osthälfte Europas hält Alexander Varga für nötig. Schließlich brachte Erich Wörister das Minderheitenproblem auf den Punkt: die europäische Staatsbürgerschaft.