Vor Weihnachten, als die Kärntner Gemeinden ihre Budgets für 2024 beschlossen, wurde die Problematik in ihrer enormen Dimension sichtbar: „So dramatisch war die Situation für Kärntens Gemeinden noch nie“, fasst der Erste Präsident des Gemeindebundes Günther Vallant (SPÖ) zusammen. Wegen stark steigender (Pflicht)Ausgaben ans Land und Dritte (Strom- und Heizkosten) und stagnierenden bzw. sinkenden Einnahmen klaffe ein Budgetloch von rund 100 Millionen Euro. 104 der 132 Gemeinden haben ein Minus im Budget-Voranschlag, so Landesrat Daniel Fellner als Gemeindereferent (SPÖ). Und erstmals in der Geschichte des Landes gibt es mit Steinfeld und Neuhaus/Suha zwei Gemeinden, wo die Gemeinderäte den Budgetvoranschlag abgelehnt haben. Weil die Insolvenz drohe und weil Gemeinderäte persönlich haften würden: weil es ein „absolut fremdbestimmtes Budget ohne Gestaltungsmöglichkeit ist“, wie Steinfelds Bürgermeister Ewald Tschabitscher (SPÖ) begründete. Mit 244.000 Minus zählt Steinfeld erstmals überhaupt zu den Abgangsgemeinden.