Eine afrikanische Raubkatze sorgte für Aufregung in Kroatien. Tagelang gab es in der Nähe der kroatischen Ortschaft Mrzla Vodica in der Region Gorski Kotar immer wieder Sichtungen. Zeugen berichteten verängstigt von einem Leoparden oder Geparden, manche vermuteten auch einen Luchs. Die Suche blieb zunächst erfolglos, bis die Wildkatze schließlich in einem Holzschuppen in Zelina Mrzlovodička auf die Jagd ging.

Die Besitzerin hörte gegen 19 Uhr ungewöhnliche Quick- und Miau-Geräusche aus dem Schuppen. Als sie eintrat, sah sie eine große gefleckte Katze mit ungewöhnlichen langen, spitzen Ohren und im Maul des Tieres war „Buba“, die Hauskatze der Landwirtin: „Ich hob meinen Gehstock und schwang ihn gegen die Wildkatze, die wollte ,Buba‘ trotzdem nicht loslassen, dann schlug ich auf das Tier ein. Überall waren Haare und Blut.“ Der verletzten Hauskatze gelang schließlich die Flucht, die Raubkatze starrte die Frau an, schien aber keine Angst vor ihr zu haben, berichtet die Landwirtin: „Sie kam sogar auf mich zu, sie war überhaupt nicht schüchtern.“ Die Frau holte ihren Mann zu Hilfe, „fauchend hat sie ihm aber gleich klar gemacht, dass er nicht willkommen war im Schuppen“, wir versperrten die Tür und verständigten sofort die Polizei.

Zahmes Serval Weibchen

Daraufhin holte man fachkundige Hilfe: Aus Slavonski Brod reiste Tierarzt Branimir Reindl an. Der Veterinär erkannte sofort, dass es sich bei dem Tier um einen weiblichen Serval, eine Wildkatze aus der afrikanischen Savanne, handelte. Er lockte die Raubkatze mit Hackfleisch an und konnte so das Tier ohne Betäubung in einer Transportbox einfangen: „Ich ging davon aus, dass sie zahm war, aber sie überraschte mich wirklich. Sie roch an meiner Hand und dem Essen in meiner Hand und mit ein wenig Überredung betrat sie ohne Murren den Käfig. Sie versuchte nicht ein einziges Mal, mich anzugreifen. Sie knurrte, aber sie griff nicht an.“

Das Tier wurde in einen kleinen Zoo gebracht, wo der Veterinär einen Chip finden und auslesen konnte. Wie 24sata.hr berichtet, wurde zunächst vermutete, dass das Tier im Mai in Slowenien entlaufen sei. Wie sich aber nun herausgestellt hat, dürfte der Besitzer in der Schweiz leben: „Wir wissen noch nicht, wie sei bis Kroatien gekommen ist, und versuchen nun, mit dem Besitzer in Kontakt zu treten. Das Weibchen ist gesund und dürfte immer sehr gut gepflegt worden sein. Sollte der Besitzer das Tier nicht mehr wollen, wird es auch bei uns ein gutes Zuhause finden“, sagt Reindl.