Der Bau der zweiten Röhre des Karawankentunnels, der Kärnten mit Slowenien verbindet, verzögert sich auf der slowenischen Seite. Die schwierigen geologischen Bedingungen sind die Ursache. Die österreichische Seite der Röhre hätte laut Plan bereits heuer im Herbst erreicht werden sollen. Doch nun rechnet man damit erst im kommenden Frühjahr, wie die Nachrichtenagentur STA berichtete. Die geologische Struktur der Karawanken, die sehr unterschiedlich und im Voraus nicht vollständig vorhersehbar sei, sei für weitere Verzögerungen verantwortlich, gab die slowenische Autobahngesellschaft DARS bekannt. Das Tempo hänge von den geologischen und geotechnischen Bedingungen ab, die aber erst bei Durchführung der Arbeiten vollständig bekannt sind. Vor einem Jahr hatte man damit gerechnet, dass der Vortrieb heuer im September abgeschlossen sein würde. Bereits heuer im Frühjahr wurde klar, dass die österreichische Seite nicht bis Jahresende erreicht werden kann. Nun verzögert sich der Durchbruch aber weiter, so die STA.

Laut DARS seien bis Mitte Oktober 2710 Meter der Röhre gegraben worden. Bis zum Durchbruch bleiben noch 735 Meter: „Wenn sich die geologischen Bedingungen nicht verschlechtern und es keine größeren Bergwassereinbrüche gibt, wird man die österreichische Staatsgrenze in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 erreichen.“ Als Fertigstellungstermin wird nun Herbst 2025 angepeilt.

Österreich, das mit dem Bau seines Teils der zweiten Röhre 2018 begonnen hatte, hat den Vortrieb bereits im September 2021 abgeschlossen. An der slowenischen Seite starteten die Bauarbeiten erst im August 2020. Der Tunnel wird vom türkischen Baukonzern Cengiz gebaut, der Baustart wurde zunächst aufgrund von Problemen bei der Auftragsvergabe und später durch die Coronapandemie verzögert.