Seit 19. Juni wird auf der Insel Krk verzweifelt nach einem 61-jährigen Wiener gesucht. Der Mann ist an Demenz erkrankt, und verschwand an jenem Tag aus einem Hotel. Dort verbrachte der Österreicher zusammen mit seiner Familie den Urlaub. Seine Angehörigen haben in den vergangenen Wochen alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den 61-Jährigen zu finden. Unter anderem wurden unzählige Flyer verteilt, die Suche bis nach Rijeka ausgeweitet.

Nun haben sich die Angehörigen an die K9 PRO Vermisstensuche in Kärnten gewandt und um Hilfe und Durchführung eines Sucheinsatzes ersucht, heißt es auf der Facebook-Seite der Rettungshundestaffel Samariterbund Kärnten. Hundeführerinnen und Hundeführer der Organisation sind auch bei der Vermisstensuche im Einsatz.

Nach einer Prüfung des Sachverhaltes hat sich Freitagabend ein gemischtes Mantrail-Team mit speziell ausgebildeten Personenspürhunden – drei Teams von der K9 PRO Vermisstensuche unter der Leitung von Alexandra Grunow und drei Teams von der Samariterbund Rettungshundestaffel Kärnten unter der Leitung von Staffelkommandanten Franz Blatnik und seiner Stellvertreterin Claudia Doujak – auf den Weg auf die Insel Krk in Kroatien gemacht. Dort wurde bereits in der Nacht nach dem Mann gesucht.

Von Wildtieren verfolgt

"Wir haben von verschiedenen Punkten aus gesucht, mussten aber abbrechen", sagt Franz Blatnik gegenüber der Kleinen Zeitung. Die Teams haben am Samstag wieder die Heimreise angetreten. Nicht nur, dass den Hunden die große Hitze zu schaffen macht und sie deshalb nur in der Nacht im Einsatz sein können: Es gebe dort einen dichten dornigen Bewuchs sowie überwucherte Karstlöcher, die gefährliche Fallen sein können. "Die eigene Sicherheit geht vor", sagt Blatnik. Auch der lange Zeitraum, der verstrichen ist, kam erschwerend hinzu.

Zudem wurde der Suchtrupp von Wildtieren bei seiner Arbeit unterbrochen. "Plötzlich wurden wir in der Nacht von drei Augenpaaren verfolgt. Wir sind nur noch aus dem Wald gerannt und ins Auto gesprungen", berichtet Grunow. In der Gegend soll eine Bärenmutter mit zwei Jungtieren leben, ob es diese Tiere gewesen sind, kann man aber nicht sagen.

Inzwischen hat man mit den Behörden und der Jägerschaft Kontakt aufgenommen. "Jetzt müssen diese erst reagieren, eventuell mit Drohnen suchen oder Wildkameras auswerten. Dann können wir wieder suchen." Immerhin konnte man bisher bereits einige potenzielle Sichtungen des Wieners mithilfe der Suchhunde ausschließen.