BirdLife freut sich über eine erfolgreiche Brutsaison des weltweit bedrohten Kaiseradlers: 22 Brutpaare wurden dieses Frühjahr in Österreich verzeichnet - leider mit geringer Produktivität, da lediglich 29 Jungvögel schlüpften, so eine Aussendung der Vogelschutzorganisation am Mittwoch.

Trotz der positiven Entwicklung sei der Brutbestand der Kaiseradler hierzulande immer noch sehr fragil und die illegale Greifvogelverfolgung eine gravierende Todesursache für Jungadler. Dieser Tage verlassen 29 im Sommer geschlüpfte Vögel endgültig die elterlichen Reviere und sind von nun an auf sich allein gestellt.

Bis vor 20 Jahren ausgestorben

Dies sei eine Erfolgsgeschichte des Greifvogelschutzes, denn der majestätische Vogel galt noch bis vor 20 Jahren in Österreich als ausgestorben. Schutzmaßnahmen machten es möglich, dass sich die Bestände in Mitteleuropa langsam erholen und kontinuierlich steigen.

Das heurige Jahr war allerdings durchwachsen. Während drei Brutpaare mehr als im Vorjahr gezählt wurden, war deren Schlupferfolg äußerst schlecht (etwa 1,5 Jungvögel pro erfolgreichem Brutpaar zu 1,9 im langjährigem Mittel). "Wahrscheinlich ist die feucht-kalte Witterung im Mai dafür verantwortlich, dass nicht mehr Jungvögel schlüpften und bis zum Ausfliegen überlebten", so Matthias Schmidt, Greifvogelexperte von BirdLife Österreich.

"Während im Burgenland die Anzahl der Brutpaare mit fünf stabil geblieben ist, beobachten wir in Niederösterreich einen Anstieg auf 17 Brutpaare. Mittlerweile steht der Kaiseradler auch vor den Toren Oberösterreichs. Das ist weltweit sein westlichstes Verbreitungsgebiet!", freut sich Christina Nagl von BirdLife Österreich, fachliche Koordinatorin des Artenschutzprojekts für gefährdete Vogelarten in NÖ.