Zugvögel kommen einer finnischen Studie zufolge wegen des Klimawandelsfrüher aus ihren Winterquartieren nach Europa und Kanada zurück. Forscher der Universität Helsinki berichten, dass ein typischer Zugvogelim Mittel etwa eine Woche früher zurückkehre als noch vor einem halben Jahrhundert. Mit zunehmender Temperatur habe zudem auch die Dauer der Migrationszeit zugenommen.

"Basierend auf den Änderungen der gemittelten Wanderungsdaten haben Vögel ihre Frühlingswanderung im Durchschnitt seit den 1950er Jahren um etwas mehr als eine Woche vorverlegt", erklärte einer der federführend an der Studie beteiligten Forscher, Aleksi Lehikoinen vom Finnischen Museum für Naturgeschichte an der Universität von Helsinki. Sein Kollege Andreas Lindén von der finnischen Novia-Universität für Angewandte Wissenschaften ergänzte, dies habe mit den lokal herrschenden Temperaturen zu tun: Je früher der Frühling, desto früher beginne die Wanderung. Weil die Frühjahrstemperaturen in Europa stärker zugenommen hätten als in Kanada, kämen die Vögel in Europa auch zeitnäher zurück.

195 Arten untersucht

Die Wissenschafter hatten für die im Fachjournal "Ecological Indicators" veröffentlichte Studie Langzeitdaten von 21 nordeuropäischen und kanadischen Vogelbeobachtungsstellen zu insgesamt 195 Arten analysiert. Bei Tieren, die in nicht allzu weiter Entfernung innerhalb Europas oder Nordamerikas überwintern, liegt der Wert nach Angaben der Forscher bei rund eineinhalb bis zwei Tagen pro Jahrzehnt. Bei Langstreckenziehern, die den Winter weiter im Süden verbringen, seien es im Durchschnitt 0,6 bis 1,2 Tage pro Jahrzehnt.

Bei einigen Arten gibt es der Analyse zufolge besonders große Veränderungen: Singschwäne zum Beispiel kämen inzwischen etwa zwei Wochen früher als in den 1980er Jahren in Finnland an.