Die UNO macht sich derzeit ernsthafte Sorgen über eine Heuschreckenplage biblischen Ausmaßes.

Hunderte Millionen Exemplare

Hunderte Millionen, manche sprechen auch von über eine Milliarde, Insekten könnten im Nahen Osten weite Landstriche verwüsten und ganze Ernten vertilgen. Die Vereinten Nationen haben deshalb Vertreter der betroffenen Länder zu einem Sondertreffen in Jordanien eingeladen, um über koordinierte Abwehrmaßnahmen zu beraten.

Die bedrohlichen Schwärme profitier(t)en von ergiebigen Niederschlägen im Sudan und in Eritrea, die für reichlich sprießende Vegetation und damit üppige Nahrungsquellen für die Tiere gesorgt hat. Viele der Wanderheuschrecken ziehen nun - ausgehend von diesen Ländern - gen Norden in Richtung Ägypten. Dort versucht man sich in insgesamt 55, über das Land verteilten Stützpunkten auf die Invasion vorzubereiten, wie Mamdouh al-Sebae, der Leiter der Abteilung für Ungezieferkontrolle des Landwirtschaftsministeriums sagte.

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Rotes Meer bereits überquert

Andere Schwärme haben bereits das Rote Meer überquert und sind in Saudiarabien eingefallen. In den Vereinten Arabischen Emiraten spricht man von der schlimmsten Plage seit einem halben Jahrhundert. Auch im Inneren der normalerweise sehr trockenen arabischen Halbinsel finden die Heuschrecken derzeit gute Bedingungen vor.

Schwärme von ausgewachsenen Wanderheuschrecken können pro Tag bis zu 150 Kilometer weit fliegen und ihrem eigenen Körpergewicht entsprechende Menge an Nahrung aufnehmen. Die letzte große Heuschreckenplage gab es in den Jahren 2003 bis 2005. Damals waren zwölf Millionen Hektar Land in Nord- und Nordwest-Afrika betroffen.

Die Kosten dafür betrugen 750 Millionen US-Dollar, nicht zuletzt für Nahrungsmittelhilfe.