In Ruanda könnte das älteste Gefängnis des Landes bald schon zur Kirche umfunktioniert werden. Wie die ruandesische Zeitung "New Times" laut Kathpress berichtete, ist der letzte Häftling des "Nyarugenge Prison" vor einem halben Jahr in eine andere Anstalt verlegt worden. Die katholische Kirche plane nun, das Gebäude in der Hauptstadt Kigali zur "topmodernen Kathedrale" umbauen zu lassen.

Dem zuständigen Stadtplaner zufolge arbeiteten die Kirchenvertreter derzeit an einem Entwurf, wie genau aus der früheren Strafanstalt ein Gotteshaus werden soll. Überzeugt das Konzept, sollen die Bauarbeiten bereits 2021 abgeschlossen werden. Fest steht: Das 90 Jahre alte Gebäude in Kigalis Innenstadt ist eines der größten im Umkreis und wäre die größte Kathedrale des ostafrikanischen Landes.

Kirche und Staat haben in Ruanda ein gespaltenes Verhältnis. Während des Völkermords 1994 wurden binnen drei Monaten bis zu 800.000 Menschen ermordet. Viele Opfer wurden auch in Gotteshäusern umgebracht, in die sie sich geflüchtet hatten, sie wurden zum Teil von Priestern ausgeliefert. 2019 sprach sich Staatspräsident Paul Kagame für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen seiner Regierung und der katholischen Kirche aus.