Boykottiert von mehreren US-Fernsehsendern ist die Wahl der neuen Miss USA über die Bühne gegangen. Bei dem von einer der Firmen von Präsidentschaftsbewerber Donald Trump mitorganisierten Wettbewerb setzte sich am Sonntag in Baton Rouge im Bundesstaat Louisiana Miss Oklahoma, Olivia Jordan, durch.

Das Model nutzte nach Trumps abfälligen Äußerungen über Einwanderer den Wettbewerb für einen Aufruf zur Toleranz: "Wir müssen wirklich daran arbeiten, eine annehmende Gesellschaft zu werden, in der jeder Einzelne, egal welcher Rasse und welchen Geschlechts, dieselben Rechte, Privilegien und Chancen hat."

Wahlkampftour

Bei dem Wettbewerb flanierten wie üblich die Bewerberinnen, unter ihnen neben Models auch Juristinnen, in Bikinis und Abendkleidern über den Laufsteg und beantworteten Fragen der Juroren. Übertragen wurde das Ereignis von dem Kabelkanal Reelz, nachdem NBC und der spanischsprachige Sender Univision wegen Trumps Äußerungen auf die Übertragung verzichtet hatten. Der Milliardär selbst war nicht anwesend. Er sei zu beschäftigt mit seiner Wahlkampftour in Arizona, teilte er über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Trump hatte Mitte Juni bei der Bekanntgabe seiner Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner über mexikanische Einwanderer in den USA gesagt, diese seien "Vergewaltiger" und brächten Drogen und Kriminalität ins Land. Die Äußerungen lösten in den USA und in Mexiko Empörung aus. Die kolumbianische Hauptstadt Bogota zog aus Protest ihre Bewerbung um die Ausrichtung der ebenfalls von Trumps Konzern organisierten Wahl der Miss Universe zurück, Costa Rica verzichtete auf die Teilnahme an dem Wettbewerb.