Zwei Millionen Pelztiere werden derzeit in Finnland gehalten: Eines davon ist Kimi, ein weißer Fuchs wie aus dem Bilderbuch. Alles andere ist vorbildhaft ist die Umgebung, in der er seit Geburt sein Dasein fristen muss. Kimi ist zur Zeit noch am Leben - unzählige andere Füchse, Nerze und Marderhunde werden ihres bald verlieren, in Nobel-Boutiquen und am Körper betuchter Kunden landen. Die Luxusmarke Burberry steht in Korn und Kimme von Tierschützern - sie lässt sich vom Pelzverwerter "Saga Furs" beliefern.

Von Oktober bis Ende November geht es den Tieren an den Kragen, die Aktion www.befurfree.org will - unterstützt von "Vier Pfoten" - den grausamen Praktiken im hohen Norden ein Ende bereiten. Und wie grausam es auf den Pelzfarmen zugeht, soll durch aktuelles Videomaterial belegt werden: Inmitten der eigenen Exkremente in winzigen Drahtgitter-Käfigen (die Rede ist von einem Quadratmeter) gehalten, dadurch früher oder später verhaltensgestört und auch körperklich krank: Chronische Krankheiten wie entzündete Augen sind laut www.befurfree.org noch harmlosere Auswüchse. Getötet wird laut Tierschützern - unmittelbar vor den Augen der anderen Tiere - per Stromstoß.

Kimi, als er noch jung war
Kimi, als er noch jung war © (c) Fred Dott

Das für die Tierschützer besonders Empörende: Burberry hat immer mit hohen ethischen Standards bei seiner Produktion geworben, auch in Sachen Tierschutz. Die Aktivisten werfen der Marke vor, hier bewusst unter falschen Fahnen zu agieren. Dass es mit mit tiergerechter Haltung offenbar nicht sehr weit her ist, löst Empörung im Netz aus: "Wie kann man so schöne Tiere töten und sich als Pelz um den Hals hängen? Es ist einfach nur traurig. Jeder der Pelz kauft und trägt, sollte genauso leiden müssen wie die Tiere", so ein Eintrag auf https://www.facebook.com/befurfree, der offiziellen Facebook-Präsenz. Ein anderer Kommentar: "Wollte mir eine schöne Jacke kaufen, die Verkäuferin sagte mir, es sei echter Pelz an der Kapuze. Ich sagte nur: Nein, danke! Für mich braucht kein Tier leiden. Die Jacke hängt noch da." Es geht um lebensrettende Bewusstseinsbildung, die dem Jahr 2014 gerecht werden soll. Wo keine Echtpelz-Nachfrage, da keine Barberei.

"#savekimi - we don't stop", so will man auch weiterhin den Fokus auf die laut Berichten und Fotos untragbaren Haltebedingungen und Praktiken lenken: Eine entsprechende Unterschriften-Petition brachte schon Hundertausende Stimmen. Immer wieder wird zu (friedlichem) Protest vor Burberry-Filialen aufgerufen, zuletzt z.B. in Düsseldorf. Dass Kimi angeblich noch am Leben ist, verdankt er aber vor allem dem milden Wetter, das derzeit in Finnland vorherrscht: "Pelztiere werden geschlachtet, wenn das Winterfell voll ausgeprägt ist. Und das dauert länger, wenn der Herbst und der Winter eher warm sind", gibt sich Thomas Pietsch von "Vier Pfoten" keinen Illusionen hin. Bislang gab es also kein Einlenken, lediglich Mutter Natur spielte den Tierschützern bislang in die Hand.

Kimi soll freigekauft werden und sein restliches Leben auf einem Gnadenhof verbringen dürfen - dafür kamen mittlerweile Zehntausende Euro zusammen. Von Burberry wurde man laut "Vier Pfoten" bislang mit Phrasendrescherei aus der PR-Abteilung abgespeist.