Als Konsequenz aus rechtsextremistischen Vorfällen zerschlägt die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer Teile der Elitetruppe KSK. Die zweite Kompanie des Verbandes solle aufgelöst werden, heißt es in einer Unterrichtung der Obleute des Verteidigungsausschusses im Bundestag. Dort hatte es mehrere rechtsextremistische Vorfälle gegeben. "Die Analyse der aktuellen Ereignisse und rechtsextremistischen Fälle macht (...) deutlich, dass sich das KSK zumindest in Teilbereichen über die letzten Jahre verselbstständigt hat, abgeleitet aus einem ungesunden Eliteverständnis einzelner Führungskräfte", schreibt Verteidigungsstaatssekretär Peter Tauber.

Es seien Bereiche im KSK entstanden, in denen sich eine vergiftete Führungskultur, extremistische Tendenzen und ein laxer Umgang mit Material und Munition entwickelt hätten. So habe etwa der Verbleib von 48.000 Schuss Munition und 62 Kilogramm Sprengstoff aus KSK-Beständen nicht geklärt werden können.

Die Dienstaufsicht aller Ebenen habe die bedenkliche Entwicklung in dem Verband nicht erkannt oder unterschätzt. "Daraus folgt, dass das KSK nicht in seiner jetzigen Verfassung bestehen bleiben kann", schreibt Tauber. "Es muss von innen heraus verändert und wieder besser in die Bundeswehr integriert werden. Die Abschottung und ein in Teilen fehlgeleitetes Selbstverständnis müssen aufgebrochen werden." Das Ministerium setze dabei auf die Hilfe derjenigen im KSK, die dazu beigetragen hätten, die Mauer des Schweigens einzureißen. Einsätze des KSK sollten nun soweit möglich von anderen Einheiten übernommen werden, Übungen und internationale Kooperationen der Elitetruppe werden bis auf Weiteres ausgesetzt.