Russland will in fünf Jahren eine Raumsonde auf den Mond schicken, um damit bemannte Missionen auf den Erdtrabanten vorzubereiten. Das Gerät solle nach seiner Landung gefrorene Bodenproben in bis zu zwei Metern Tiefe entnehmen und noch an Ort und Stelle auswerten, sagte der Generaldirektor der russischen Forschungs-Produktions-Vereinigung Lawotschkin, Wladimir Kolmykow, am Dienstag.

"Der Start ist für August 2025 geplant", erklärte er der Staatsagentur Ria Nowosti. Die Sonde mit dem Namen "Luna 27" soll auch die Oberfläche untersuchen und prüfen, ob dort Raumschiffe mit Menschen an Bord landen können. Kolmykow zufolge sollen der Staub und die seismischen Aktivitäten erforscht werden. Außerdem werde das Verfahren für eine sichere Landung getestet. Die Sonde werde derzeit in Zusammenarbeit mit der Europäischen Raumfahrtagentur ESA entwickelt.

Russland will in den nächsten Jahren noch weitere Raumsonden zum Mond fliegen lassen. Nach 2030 sollen dort Kosmonauten landen. Außenminister Sergej Lawrow mahnte der Agentur Interfax zufolge am Dienstag, den Mond unter internationaler Beteiligung zu erforschen.

Wegen Verfügung der USA

Hintergrund ist eine Verfügung von US-Präsident Donald Trump, die es den USA bei Weltraum-Missionen erlaubt, Wasser, Eis und Bodenschätze des Erdtrabanten abzubauen und zu nutzen. Dies gilt demnach auch für den Mars und andere Himmelskörper. Die Nutzung von Ressourcen im Weltraum sei wichtig für die Erforschung des Mondes und anderer Ziele, hieß es in der Verfügung Medien zufolge. "Die Vereinigten Staaten sehen das Weltall nicht als globales Gemeingut."

Kritik daran kam von der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. Der Vize-Generaldirektor für die internationale Zusammenarbeit, Sergej Saweljew, meinte, "aggressive Pläne" zur Eroberung anderer Planeten trügen nicht zu einer "fruchtbaren Zusammenarbeit" bei.