Ein Totalausfall legt seit Freitag Galileo, die europäische Alternative zum amerikanischen GPS-Satellitensystem, lahm. Über die Hintergründe war zunächst nichts bekannt, in Medienberichten ist davon die Rede, dass es technische Probleme bei einer Station in Italien gibt.

Problem mit Atomuhr

Angeblich gibt es ein Problem mit dem korrekten Zeitsignal. Fachmedien berichten davon, dass schon davor Schwierigkeiten mit den Atomuhren an Bord der Satelliten aufgetreten sein; ihre überaus exakten Daten braucht man zur Feststellung von Ort und Zeitpunkt, aus denen dann der Ort des Empfängers berechnet werden können.

Wie es heißt, sei das Signal der Satelliten schon in den Tagen davor nicht optimal gewesen, schließlich sei es zum Ausfall aller Satelliten gekommen. Unmittelbarer Auslöser könnte ein missglücktes Softwareupdate gewesen sein.

Galileo hätte eigentlich schon 2008 in Betrieb genommen werden sollen, der Start verzögerte sich aber bis 2016. Die letzten der fast drei Dutzend nötigen Satelliten sollen erst im kommenden Jahr ins All geschossen werden. Auch die Kosten hatten sich fast verdreifacht.

Europa will sich mit dem Ortungssystem unabhängig von den USA machen, die mit GPS alles dominieren. Auch Russland, Japan, Indien und China haben ihre eigenen Systeme, die aber nur einen jeweils begrenzten geographischen Raum versorgen.