"Kroatien, Ihr sicheres Reiseziel" – so wirbt Kroatien bereits im Internet auch um Gäste für Ostern und die kommende Sommersaison. In englischer Sprache lautet das Motto "Safe stay in Croatia": Das ist die Aufschrift, die ein Aufkleber trägt, der in Hotels, Museen und allen wichtigen Urlaubszielen angebracht wird, die alle strengen hygienischen Maßnahmen befolgen. Wird Kroatien die Maßnahmen regelmäßig kontrollieren?
NIKOLINA BRNJAC: Diese Kennzeichnung wird dreifach kontrolliert, durch das Ministerium mit Stichproben, durch die Tourismusexperten, aber auch durch die Gäste, die auf der Internetseite ihre Eindrücke abgeben können, wie diese epidemiologischen Maßnahmen eingehalten werden. Auf der Webseite sieht man, welche Maßnahmen für welches Objekt gelten – vom Hafen über das Hotel bis hin zum Restaurant. Durch Beachtung aller Maßnahmen wollen wir zeigen, dass wir eine sichere Destination sind.

Im Vorjahr hat Kroatien eine Internetplattform angeboten, auf der sich Touristen bereits vor Beginn der Reise registrieren konnten. Dabei waren das jeweilige Ziel der Reise und die Passnummer anzugeben. Gibt es diese Plattform auch heuer wieder?
Die digitale Plattform "Enter Croatia" erleichtert die Einreise nach Kroatien, denn dann gibt es keine Engpässe an den Grenzübergängen. Diese Möglichkeit zu einer Registrierung vor Reiseantritt gibt es auch heuer und damit wird die Einreise einfacher. Doch verpflichtend ist diese Registrierung für unsere Gäste nicht.

Kroatiens Tourismusministerin Nikolina Brnjac
Kroatiens Tourismusministerin Nikolina Brnjac © (c) NurPhoto via Getty Images (NurPhoto)



Derzeit ist für die Einreise ein negativer PCR-Test erforderlich. Die konkreten Bedingungen für die Einreise in der Osterzeit und im Sommer hängen natürlich von der Coronalage ab. Bei der Rückkehr in die Heimat gab es aber teilweise Engpässe bei den PCR-Tests, die auch teuer waren, sofern nicht Hotels die Kosten übernahmen. Wird es heuer mehr und billigere Tests für die einreisenden Gäste geben?
Nach den Erfahrungen mit der Saison des Vorjahres sprechen wir nun darüber, wie wir so rasch wie möglich mehr Tests und eine raschere Bearbeitung der Tests anbieten können. Das soll für alle unsere touristischen Destinationen gelten, damit wir überall umso mehr PCR-Tests anbieten können.

Im Vorjahr gab es in den EU-Ländern völlig unkoordinierte Bestimmungen für die Rückkehr von Touristen. Wird das heuer anders werden?
Derzeit wird auf EU-Ebene über gemeinsame Regeln für das Reisen verhandelt, die für alle Mitgliedsstaaten gelten sollen. Wir sehen es als außerordentlich wichtig an, dass es eine einheitliche Regelung gibt. In der vergangenen Saison gab es unterschiedliche Vorgaben, und das führte zu einer ziemlich chaotischen Lage. Eine derartige Lage kann mit einer einheitlichen Haltung vermieden werden, und Kroatien unterstützt einen einheitlichen Zugang.

Wie steht Kroatien zu einem EU-weiten Corona-Impfpass?
Wir unterstützen das Projekt eines elektronischen Impfzertifikats. Dieses Zertifikat soll allen das Reisen erleichtern und nicht erschweren. Das soll nicht eine zusätzliche Bedingung für das Reisen sein, sondern es erleichtern – wenn dem so ist, dann auf jeden Fall, ja.

Im Vorjahr kam es vor allem durch gut frequentierte Bars und Nachtklubs zu stark steigenden Coronazahlen in einzelnen Urlaubsorten. Wird Kroatien heuer in diesen Lokalitäten härter durchgreifen, wenn das die Pandemie-Situation erfordert?
Falls nötig, wird man das in Rechnung stellen – sollte es die epidemiologische Situation erfordern. Das Wichtigste ist, die Gesundheit unserer Bürger und unserer Touristen zu bewahren. Ausgehend von den entsprechenden Erfahrungen des Jahres 2020 müssen wir das außerordentlich berücksichtigen.

Sie werden demnächst als Tourismusministerin Österreich besuchen. Im vergangenen Jahr setzte die Regierung in Wien Ihr Land Ende August gleichsam über Nacht auf die rote Liste und rief seine Touristen zurück. Das führte in weiterer Folge auch zu chaotischen Situationen an den Grenzen. Worüber werden Sie bei Ihrem Besuch in Wien sprechen?
Wir werden über dieses Tourismus-Jahr 2021 und darüber sprechen, wie man Österreich und Kroatien gemeinsam auf Drittmärkten besser bewerben kann: Ich glaube, dass es ein großes Potenzial für eine gemeinsame Werbung gibt.