35 Kaderanwärter aus ganz Österreich, haben am 26. Jänner bei einer nicht genehmigten Abschlussfeier in der Kaserne Güssing sowohl die Corona-Bestimmungen verletzt als auch vulgäre Handlungen gesetzt, berichtet das Verteidigungsministerium am Freitag in einer Aussendung.  Teile der Feier wurden in zumindest drei Videos festgehalten. Gegen alle Beteiligten wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet, vier Chargen wurden dienstenthoben.

93 Soldaten, die Masse Gefreite aus allen Bundesländern nehmen seit September beim Jägerbataillon 19 in der Kaserne Güssing an der Kaderanwärterausbildung 1 teil. Diese Ausbildung ist der Schritt zu einer Laufbahn als Berufssoldat und ist diese Woche zu Ende gegangen. Eine Abschlussfeier wurde wegen der Corona-Pandemie untersagt. 35 Soldaten haben sich über das ausdrückliche Verbot hinweggesetzt.

Der burgenländische Militärkommandant Gernot Gasser zeigte sich über den Vorfall verärgert. "Das ist auf der einen Seite beschämend, auf der anderen Seite menschlich enttäuschend", betonte er am Rande einer Pressekonferenz. Er habe zwar prinzipiell Verständnis dafür, dass die Teilnehmer den Abschluss eines Ausbildungsabschnittes feiern wollten - "aber nicht jetzt. Wir sind in einem Lockdown, da muss man eben einmal auf das Feiern verzichten", sagte Gasser.

Neben dem Verstoß gegen die Corona-Bestimmungen hätten sich die Kaderanwärter mit vulgären Handlungen aber auch "völlig daneben benommen" und geschmacklose Dinge getan. Die Unvernunft und Sorglosigkeit Einzelner führe nun dazu, dass das Bundesheer wieder einen Imageschaden erleidet. "Das - verzeihen Sie mir den Ausdruck - kotzt mich an", betonte Gasser. Er finde es gut, dass für jene Kaderanwärter, die bei dem Vorfall eine Hauptrolle gespielt haben, nun der Weg zum Berufssoldaten ende.