Nun ist es fix: Der reguläre Schulbetrieb nach Weihnachten startet in Österreich erst am 11. Jänner – die Weihnachtsferien werden also verlängert.

Das hat seinen Grund: Zuvor, am 7. und 8. Jänner, soll es Corona-Massentestungen geben. Bei Schülern sind diese grundsätzlich freiwillig, obgleich man seitens des Bildungs- und Gesundheitsministeriums vor allem an jene in der Oberstufe appellieren werde, wie es heißt. Noch unklar war zunächst, ob es für Pädagogen eine Testpflicht geben wird. Man mache "Schülern, Eltern und Lehrern ein Angebot, sich auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen zu lassen", so das Bildungsministerium. Man wolle auf einen "gesunden Schulstart" abzielen, betonte ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann dazu auf oe24.tv.

Seitens der Lehrergewerkschaft gibt man sich, was verpflichtende Coronatests für Pädagogen betrifft, skeptisch: Deren Vorsitzender und oberster Pflichtschullehrer-Vertreter Paul Kimberger sagt, es brauche mehr Tests, man müsse dabei aber auf Überzeugung statt auf Zwang setzen. Im Interview betont er: "Grundsätzlich ist es gut, wenn sich das Lehrpersonal testen lassen kann. Die Bereitschaft haben wir mit einer Beteiligung von über 70 Prozent bei den Massentests bewiesen. Ein starkes Signal, was das Verantwortungsbewusstsein der Pädagogen betrifft. Dass auch die Schüler getestet werden sollen, fordern wir schon länger."



Kimberger geht auch auf Impfungen ein – für ihn ist eine entsprechende Pflicht für Lehrer undenkbar: „Momentan können auch Experten keine Auskunft darüber geben, wie die Vakzine, die zugelassen werden sollen, wirken. Es ist absolut verfrüht, Impfpflicht zu fordern. Erst benötigen wir gesicherte Informationen über Wirkungsweise, Nebenwirkungen und etwaige Langzeitfolgen.“ Der Vorsitzende der Arge Lehrer in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) wiederholt seinen Appell, Schulen autonom auf Schichtbetrieb wechseln zu lassen – bei Bedarf.

Stefan Sandrieser, Vorsitzender des Zentralausschusses der Pflichtschullehrer in Kärnten, stört bei Tests das Wort "Verpflichtung", weil es polarisiere. Prinzipiell gelte: "Wenn man in Schulen Sicherheit haben will, wird man möglichst zahlreiche, flächendeckende und regelmäßige Tests machen müssen." Um möglichst viele Pädagogen dafür zu gewinnen, seien einfachere Testmöglichkeiten mit neuen Kits und Abstriche an den Schulstandorten selbst sinnvoll. Dass es "nahezu unmöglich" sei, Schüler zu Tests zu verpflichten, sei ihm klar.

Verlängerte Weihnachtsferien seien positiv zu beurteilen. "Es besteht die Gefahr, dass sich über Weihnachten und Silvester mehr Menschen infizieren. Mit Tests vor Schulbeginn ist es kein Start ins Ungewisse."