An sich wollten Türkis und Grün erst gegen Wochenende hin neue Maßnahmen verkünden. Aus gutem Grund: Erst am Montag war die Maskenpflicht ausgedehnt worden, 48 Stunden später neue Schritte zu verkünden, hätte den Eindruck eines überhasteten Agierens erweckt.

Nun hat man bereits heute die Notbremse gezogen. Im Unterschied zu Deutschland, Italien oder ein paar anderen Ländern steigen die Infektionszahlen dramatisch. Erstmals füllen sich auch wieder Spitäler und Intensivstationen, wenn auch auf im Vergleich zum Frühjahr auf niedrigem Niveau. Erste Länder verhängen Reisewarnungen gegenüber Österreich. Um nicht in einen zweiten Lockdown hinzuschlittern, hat das virologische Quartett neue Schritte gesetzt.

Als neue Corona-Hotspots haben sich private Feiern in Clubs, Gasthöfen, am Rande von Sportveranstaltungen, in diversen Communitys, auch religiösen entpuppt. Was ein trauriges Schlaglicht auf uns wirft: Appelle an den Hausverstand, an den gesunden Menschenverstand verpuffen offenbar. Wir halten uns nur dann an Spielregeln, sobald sie vom Staat verordnet werden.

Nun ist Schluss mit lustig. Mit Appellen an die Eigenverantwortung lässt sich in Österreich offenbar leider kein Staat machen. Eine bittere Erkenntnis.