Nach Ermittlungen wegen einer hohen Zahl von Todesfällen im Altersheim "San Giuseppe" in Montecchio Emilia in der norditalienischen Region Emilia Romagna haben die Justizbehörden die Exhumierung von 18 Leichen angeordnet. Dabei handelt es sich um Corona-Todesopfer, die in dem Heim lebten, berichtete die Tageszeitung "Il Resto del Carlino" am Dienstag.

Ermittlungen wurden wegen fahrlässiger Tötung gegen fünf Leiter des Seniorenheims aufgenommen. Zu ihnen zählt auch der Pfarrer der Ortschaft, der für die Einrichtung zuständig ist. Laut den Vorwürfen sei ein Infektionsherd im Seniorenheim ausgebrochen, nachdem ein am Covid-19 infizierter Pensionist in die Einrichtung eingeliefert wurde, ohne dass das Gesundheitspersonal gemerkt hatte, dass er sich angesteckt hatte.

Im Seniorenheim wurden seit Ausbruch der Epidemie am 20. Februar 23 Todesfälle gemeldet, darunter jene des emeritierten Bischofs der Stadt Reggio Emilia, Giovanni Gibertini. Seine Leiche zählt zu jenen, die exhumiert wurden, berichtete das Blatt.

Zahl an Todesfällen geht zurück

In Italien sinkt die Zahl der auf Coronavirus zurückzuführenden Todesfälle. 18 Menschen sind von Montag auf Dienstag an einer Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben - am Vortag waren es 23. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte, wurden 122 Neuinfektionen in 24 Stunden gemeldet. Insgesamt sind 34.675 Menschen seit Ausbruch der Pandemie am 20. Februar mit oder am Coronavirus gestorben.

Die Zahl der noch aktiv Infizierten fiel am Dienstag auf 19.573. Die Zahl der in den Spitälern behandelten Covid-19-Patienten sank auf 1.853, jene der Patienten auf Intensivstationen in 24 Stunden von 127 auf 115, die Zahl der Menschen in Heimquarantäne auf 17.605. 184.585 Corona-Infizierte galten als genesen.