Am ersten Wochenende nach dem Ende des Lockdowns verschärft Italien die Kontrollen gegen Menschenansammlungen. In Rom wurden tausend Polizisten zur Kontrolle des Stadtzentrums eingesetzt, um Versammlungen vor Lokalen zu verhindern. In der lombardischen Stadt Brescia wurden während der Nacht die Zugänge zum Stadtkern mit Pubs und Lokalen geschlossen.

Die Polizei kontrollierte am Freitagabend auch das beliebte Mailänder Lokalviertel Navigli. Hier versammeln sich vor allem Jugendliche gern zum Aperitif in den Lokalen. In den vergangenen Tagen war es wiederholt zu Menschenansammlungen gekommen, die der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala scharf kritisiert hatte.

In Italiens Großstädten wächst die Sorge wegen der vielen Menschen, die sich angesichts des schönen Wetters mit sommerlichen Temperaturen in Parks und in Stadtzentren aufhalten. Befürchtet wird, dass es zu Menschenansammlungen kommt, was zu einer neuerlichen Steigung der Epidemiekurve beitragen könnte. Nach knapp zwei Monaten kompletten Stillstands wegen des Coronavirus hatte in Italien am vergangenen Montag die "Phase 2" begonnen. Damit wurde ein wichtiger Schritt zurück in die Normalität unternommen. Die italienischen Regionen machen Druck auf Rom für weitere Lockerungen.

Inzwischen bereitet sich Italien auf den Beginn der Badesaison vor. Die Badeanstalten in der norditalienischen Region Emilia Romagna mit den bekannten Stränden von Rimini und Riccione haben schon seit dem heutigen Samstag geöffnet. Sie wurden an die Sicherheitsvorschriften angepasst und sind zum Neustart bereit. Schon an diesem Wochenende sollten die ersten Badegäste empfangen werden, sagte Andrea Corsini, Tourismusbeauftragter der Region Emilia Romagna. In der Region öffnen auch Wasser- und Vergnügungsparks wieder.

Auch in der Toskana sowie in der süditalienischen Region Kampanien sind ab dem heutigen Samstag die Badeanstalten wieder zugänglich. Es gelten Sicherheitsvorschriften, die einen Raum von zehn Quadratmetern pro Sonnenschirm vorsehen. Badegäste müssen ihren Platz reservieren und beim Zugang und Verlassen des Strandes eine Schutzmaske tragen.