Der bekannte brasilianische Fotograf Sebastiao Salgado hat die Regierung seines Landes in einem Manifest mit Dutzenden Prominenten zum Schutz der Indigenen gegen das Coronavirus und Eindringlinge in indigene Gebiete aufgefordert. Der Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels des vergangenen Jahres brachte dazu am Sonntag ein Video in Umlauf.

"Diese Personen fordern von dem Präsidenten, dem Kongress und der Justiz die Bildung einer Taskforce, um illegale Eindringlinge zu entfernen und die Gesundheit der Indigenen zu garantieren", sagte Salgado darin. Zu den prominenten Unterstützern, die dem Video in Fotos vorangestellt sind, gehören Gilberto Gil, Gisele Bündchen und Brad Pitt.

Hintergrund ist die Situation der Indigenen in Brasilien, die seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie noch schwieriger geworden ist. "Sie haben Angst, dass das Virus noch schlimmer für die Indigenen ist", erklärte Salgado, der sich auch als Umweltaktivist engagiert. "Sie sind nicht vorbereitet auf die Krankheiten der Weißen und seit mehr als 500 Jahren Opfer von Epidemien geworden."

Sebastiao Salgado
Sebastiao Salgado © APA/AFP/INA FASSBENDER

Aber jetzt komme zu dieser Bedrohung die Lockerung der Kontrollen des Staates hinzu, wodurch die Zahl von illegalen Goldsuchern, Holzfällern und anderen Eindringlingen in indigene Gebiete sowie Waldbränden in den vergangenen Wochen zugenommen habe. Für Salgado kann - wie bei den Bränden in Amazonien im vergangenen Jahr - nur internationaler Druck etwas bewirken.