Die Infektionszahlen durch das Coronavirus waren trotz aller Bemühungen, die Epidemie einzudämmen, auch am Mittwoch im Steigen begriffen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) befürchtet für Deutschland bis zu zehn Millionen Kranke im Mai oder Juni, falls die getroffenen Maßnahmen nicht eingehalten werden. Es müsse gelingen, die Kontakte wirksam zu reduzieren.

Die Einhaltung der Vorschriften wird von den italienischen Behörden mittlerweile streng kontrolliert. In einer Woche wurden 43.000 Personen wegen Verstößen gegen die Quarantäne-Vorschriften angezeigt. Insgesamt wurde über eine Million Personen kontrolliert. Weiters wird die Möglichkeit geprüft, die bis 3. April verhängte Ausgangssperre zu verlängern. Am Dienstag wurden für Italien 2.503 Todesfälle gemeldet, das sind 345 mehr als am Montag. Die Zahl der Infizierten stieg um 2.989 auf 26.062.

In Paris haben ebenfalls Kontrollen wegen der in Frankreich verhängten Ausgangssperre zugenommen. Die Polizei überprüfte am Mittwoch vermehrt Ausgangsformulare in den Straßen, vor allem in der Nähe der Sehenswürdigkeiten. Vor dem Eiffelturm wurden Jogger, Passanten und Autofahrer kontrolliert. Bis Mittwochfrüh habe es rund 10.000 Kontrollen gegeben, zudem seien 518 Verwarnungen ausgesprochen worden.

In Tschechien darf man künftig nur mit Mundschutz ins Freie gehen. Das hat die Regierung am Mittwoch angeordnet. Die Pflicht gilt ab Donnerstag, berichteten Medien. Da es im Lande immer noch einen Mangel an Schutzmitteln und Schutzmasken gibt, reicht es, wenn man zumindest ein Tuch oder einen Schal trägt.

Im Iran ist innerhalb von nur 24 Stunden die Zahl der Toten von 988 auf 1.135 gestiegen, sagte Vizegesundheitsminister Aliresa Raeissi am Mittwoch in Teheran. Die Zahl der offiziell erfassten Ansteckungen stieg im gleichen Zeitraum von 16.169 auf 17.361. In Spanien wurden binnen eines Tages wurden mehr als 2.500 neue Infektionen registriert. Die Zahl aller Infektionsfälle lag demnach bei 13.716 und damit um 2.538 höher als noch am Dienstag, 598 Menschen starben.

Russland schließt wegen des hochansteckenden Coronavirus seine Schulen. Die Schüler werden vom kommenden Montag an drei Wochen in die verlängerten Frühlingsferien geschickt, sagte Bildungsminister Sergej Krawzow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Einige Schulen hatten aber bereits jetzt schon geschlossen, um eine Ausbreitung des neuartigen Virus einzudämmen.

Doch obwohl immer mehr Direktoren am Mittwoch darüber klagten, dass sie angesichts zahlreicher erkrankter Lehrer den Betrieb kaum noch aufrecht halten könnten, bleiben die Schulen in Großbritannien weiter offen. Viele Schüler blieben dem Unterricht von selbst fern, Eltern sind wütend und fragen sich, warum die Regierung einerseits dazu rät, soziale Kontakte einzuschränken, andererseits aber gegen diese Maßnahme ist.

US-Präsident Donald Trump hat für Mittwoch eine Pressekonferenz mit "sehr wichtigen Neuigkeiten" zum Coronavirus angekündigt. Es gehe dabei um Nachrichten von der Arzneimittelbehörde FDA, erklärte Trump am Mittwoch. Die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde ist unter anderem für die Zulassung von Medikamenten auf dem US-Markt zuständig.